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Das Mustang ARCHIV: Untersuchung von handschriftlichen Dokumenten durch ethnographische Studien der Papierherstellungstradition in Nepal
Antragstellerin
Dr. Agnieszka Helman-Wazny
Fachliche Zuordnung
Asienbezogene Wissenschaften
Förderung
Förderung von 2015 bis 2020
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 268925785
Ziel des Projekts ist es, Papiersorten an Hand von mikroskopischen Untersuchungen von zuvor katalogisierten und datierten Dokumenten aus lokalen Dorf- und Familienarchiven in Mustang, Nepal, zu identifizieren und zu klassifizieren. Ziel meiner Arbeit ist es, über die wissenschaftliche Untersuchung des Papiers, auf dem die Texte geschrieben sind, einen soliden und periodischen chronologischen Katalog zu entwerfen, der sowohl mindestens die letzten zwei Jahrhunderte abdecken, als auch Daten für frühere Werke liefern wird.Aus der Gruppe datierter Werke werden zweihundert Papiere aus den Archiven der Gemeinden Lubrak, Geling, Lower Tshognam und aus provaten Sammlungen aus Jharkot, Lo Manthang sowie anderen möglichen Sammlungen, die bereits katalogisiert sind, selektiv ausgewählt und untersucht. Bei den Werken handelt es sich vorwiegend um säkulare Dokumente, wie Briefe, Gemeinschaftsdokumente, etc. Die Daten werden nach dem kodikologischen Verfahren gespeichert, welches von der Antragstellerin in Zentralasien entwickelt wurde. Orte, in denen Buchproduktion, Papierherstellung und der Druckvorgang aktiv betrieben werden, sollen während eines Aufenthalts in Mustang und den angrenzenden Gebieten erforscht werden. Papierherstellungstechnologien und Methoden sowie verwendete Werkzeuge und Materialien, werden dokumentiert. Pflanzen, die für die Papierherstellung benutzt werden sowie andere Ressourcen der Buchkultur werden kartographiert.Dieser interdisziplinäre Projekt, der die textliche und kodikologische Untersuchungen von archivalischen Dokumenten und Manuskripten aus den Mardzong Höhlen mit ethnographischer und botanischer Feldforschung und der Erforschung der Manuskriptkulturen in Mustang verbinden wird, wird eine sehr große Bedeutung für Forscher der Tibetologie haben. Der daraus resultierende Katalog und die Datenbank werden unmittelbar für Papierhistoriker und Restauratoren auf der ganzen Welt benutzbar sein. Darüber hinaus bietet das Projekt für die Bevölkerung von Mustang die Möglichkeit, die Wahrnehmung der tibetischen Schrift und der Techniken der Buchproduktion zu ändern und leistet einen wichtigen Beitrag zu unserem Verständnis der Kulturgeschichte des einst unabhängigen Königreichs Mustang.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Frankreich
Kooperationspartner
Professor Charles Ramble, Ph.D.