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Evolution und Entwicklungsmuster kreidezeitlicher heteromorpher Ammoniten

Antragsteller Dr. René Hoffmann
Fachliche Zuordnung Paläontologie
Förderung Förderung von 2015 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 268237660
 
Heteromorphe Ammoniten, das sind Ammoniten die ihre Schale nicht in einer Planspirale anlegen, gehören zu den rätselhaftesten Fossilgruppen, mit bisher ungeklärtem phylogenetischen Ursprung, weitgehend unklarer Paläobiologie und Funktionsmorphologie. Ferner ist wenig über die möglichen Ursachen für die Entwicklung abweichender, mutmaßlich nachteiliger Schalenmorphologie im Hinblick auf die Regulierung des Schwimmgleichgewichtes und der Fortbewegung, innerhalb mehrerer Ammonitentaxa bekannt. Unverstanden ist daher auch der evolutionäre Erfolg besonders der Kreide-Heteromorphen hinsichtlich ihrer taxonomischen Diversität und morphologischen Vielfalt. Mit dem beantragten Projekt wird ein erster Versuch unternommen den Morphospace durch Analyse verschiedener Merkmale (Schalengeometrie, Ornamentierung und Lobenlinie) zu dokumentieren. Ausgewählte Kreide-Taxa (in Abhängigkeit von der Materialverfügbarkeit) werden auf möglichen sexual Dimorphismus, intraspezifische Variabilität und ontogenetische Variationen getestet. Das hohe fossile Überlieferungspotential, die globale Verbreitung, schnelle Evolutionsraten und die Konservierung der vollständigen Ontogenie durch akkretionäres Schalenwachstum machen gerade mesozoische Ammoniten zu perfekten Studienobjekten evolutionärer Szenarien und deren Beeinflussung durch paläoökologische Faktoren. Die Hauptziele dieses Projektes sind (1) testen verschiedener Hypothesen zum Ursprung der Kreide-Heteromorphen, (2) überprüfen der Validität von Arten und Gattungen und abklären der phylogenetischen Zusammenhänge höherer taxonomischer Einheiten, (3) untersuchen der Zusammenhänge von verschiedenen paläoökologischen Parametern und deren Einfluss auf die Schalengeometrie, und (4) vergleichen zwischen Diversität und Disparität unter Berücksichtigung der ontogenetischen Verläufe. Erstmalig soll versucht werden die innerartliche Variabilität kreidezeitlicher heteromorpher Ammoniten (Ancyloceratina) zu erfassen und mit der Variabilität planspiraler, zeitgleich vorkommender Ammoniten zu vergleichen. Mit Hilfe dieser Untersuchungen sollen der derzeitige Kenntnisstand über phylogenetische Zusammenhänge, Paläobiologie, Paläoökologie und stratigraphische Reichweiten der kreidezeitlichen heteromorphen Ammoniten wesentlich verbessert. Durch häufig wechselnde Bedingungen während der Kreidezeit (Transgression, Regression, Erwärmung/Abkühlung und ozeanische anoxische Events wird erhofft spezifische Muster in der räumlichen und zeitlichen Verbreitung der Schalenmorphologie heteromorpher Ammoniten zu erkennen. Durch den Vergleich mit monomorphen Ammoniten soll der jeweils spezifische Einfluss der Umweltfaktoren auf die Kreide-Heteromorphen herausgestellt werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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