Praxis und Theorie der Prioritätensetzung in der Medizinischen Rehabilitation
Final Report Abstract
Zu den zentralen Ergebnissen unseres Teilprojekts gehören erstens die Erarbeitung einer hoffentlich praxisrelevanten Priorisierungsleitlinie für die Anschlussrehabilitation nach akutem Koronarsyndrom oder koronarer Intervention. Zweitens wurden verschiedene inhaltliche wie methodische Herausforderungen einer Priorisierung im deutschen Versorgungskontext identifiziert und Ansätze zu ihrer Bewältigung entwickelt und erprobt. Dies gilt neben der Identifikation, Fundierung, Operationalisierung und Gewichtung von Priorisierungskriterien auch für die Einbindung relevanter Akteure und die Klärung von möglichen Konsequenzen einer Priorisierung. Die von uns nach schwedischem Vorbild entwickelte und theoretisch fundierte Methodik zur Erstellung der Priorisierungsleitlinie kann drittens als Blaupause für die Erstellung von Priorisierungsleitlinien auch in anderen Versorgungsbereichen dienen. Schließlich scheint die von uns erarbeitete Definition von Priorisierung, die stark vom schwedischen Begriffsverständnis geprägt ist, zunehmend auch außerhalb unserer Arbeitsgruppe Anwendung zu finden - etwa von einer Arbeitsgruppe zur Priorisierung beim Vorstand der Bundesärztekammer. Zu der (von uns intendierten) Überraschung im Projektverlauf zählt, dass sich das nationale Diskussionsklima zur Priorisierung – sicher auch durch die Aktivitäten der FOR655 – erkennbar entspannt hat. Priorisierung ist ein Thema diverser wissenschaftlicher und weniger berufs- und gesundheitspolitischer Veranstaltungen geworden. Eine Zurückhaltung „der“ Politik und der Leitmedien (überregionale Tageszeitungen, öffentlich-rechtliches Fernsehen) ist allerdings noch deutlich spürbar.
Publications
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