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Neurobiologie der Verarbeitung von Emotionen in der Stimme bei unipolarer und bipolarer Depression

Fachliche Zuordnung Klinische Psychiatrie, Psychotherapie und Kinder- und Jugendspychiatrie
Förderung Förderung von 2015 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 267406142
 
Erstellungsjahr 2019

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Im durchgeführten Projekt wurden depressive Patienten und gesunde Kontrollen, die für Alter, Geschlecht und Bildungsniveau vergleichbar waren, in zwei fMRT-Experimenten (Wahrnehmung von emotionaler Prosodie sowie Wahrnehmung von visuellem und akustischem Lachen), mittels DTI und Genetik untersucht. In Übereinstimmung mit unserer Hypothese nahmen depressive Patienten im ersten fMRT-Experiment insbesondere positive prosodische Reize weniger intensiv wahr. Als neuronales Korrelat konnte eine Aktivitätsveränderung in den Amygdala identifiziert werden, die auch mit klinischen Depressionsmaßen korrelierte, während im stimmsensitiven Kortex keine Aktivitätsveränderung festgestellt werden konnte. Hierzu passend ergab die Untersuchung der Mikrostruktur mittels DTI und Genetik eine Veränderung in den Amygdala in Abhängigkeit vom Genotyp des Depressionsrisikogens CACNA1C, während auch mit dieser Methode keine Auffälligkeiten im stimmsensitiven Kortex gefunden werden konnte. Im zweiten fMRT-Experiment zur Wahrnehmung von Lachreizen (Anlachen versus Auslachen) konnten bei gesunden Probanden modalitätsspezifische Areale im medialen präfrontalen Kortex, im inferioren lateralen frontalen Kortex und entlang des superioren temporalen Sulcus bei der Wahrnehmung von feindseligem Lachen (Auslachen) und im inferioren parietalen Kortex und dorsolateralen frontalen Kortex für freundliches Lachen (Anlachen) identifiziert werden. In weiteren geplanten Auswertungen werden wir für das zweite fMRT-Experiment die Aktivierung zwischen gesunden Probanden und depressiven Patienten vergleichen sowie die Faserverbindungen und Mikrostruktur der aktivierten Areale in Abhängigkeit von genetischen Befunden (insbesondere hinsichtlich des Risikogens CACNA1C) untersuchen.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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