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Die Entstehung komplexer Siedlungen im nördlichen Inner-Oman im 3. Jahrtausend v. Chr.

Antragsteller Dr. Conrad Schmidt
Fachliche Zuordnung Ägyptische und Vorderasiatische Altertumswissenschaften
Förderung Förderung von 2015 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 267203378
 
Ausgangspunkt des geplanten Forschungsvorhabens ist der Mangel an gesicherten Erkenntnissen über die gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung auf der Omanischen Halbinsel im 3. Jahrtausend v. Chr., die sich am klarsten in der Entstehung komplexer Siedlungen im nördlichen Inner-Oman widerspiegelt. Die inneren Prozesse und möglicherweise auch äußeren Einflüsse, die zu diesem vielschichtigen und dynamischen Wandel geführt haben und zu denen beispielsweise auch der große, im Zusammenhang mit Mesopotamiens hohem Bedarf an Kupfer zu stehen scheinende wirtschaftliche Aufschwung zählt, sollen in diesem Projekt eingehend untersucht werden. Nachdem sich der Antragsteller in den vergangenen fünf Jahren in einem von ihm geleiteten Forschungsprojekt im Sultanat Oman vor allem sehr erfolgreich mit einer Siedlung und den Bestattungssitten der Hafit- (ca. 3100-2700 v. Chr.) und der Umm an-Nar- (ca. 2700-2000 v. Chr.) Zeit beschäftigt hat, steht in dem geplanten Forschungsvorhaben nun allein das Siedlungswesen beider Perioden im Fokus. Da bisher noch nie Profanbauten der Hafit-Zeit entdeckt und archäologisch untersucht wurden, werden sich von dem Vorhaben insbesondere neue Erkenntnisse über die frühe Siedlungsentwicklung im Oman versprochen. Gegenstand des Forschungsvorhabens ist der Fundort Khashbah im Norden des Sultanats Oman, der sowohl Hafit- als auch Umm an-Nar-zeitliche Gebäude aufweist und damit den Untersuchungszeitraum in idealer Weise abdeckt. Der Schwerpunkt der Arbeiten liegt auf dem diachronen Vergleich des Siedlungswesens, wobei sowohl die funktionale Gliederung, inklusive wasser- und landwirtschaftlicher Anlagen und damit der subsistenzwirtschaftlichen Grundlagen, als auch die soziale Differenzierung innerhalb Khashbahs untersucht werden sollen. In der ersten Projektphase 2015 soll zunächst ein Ortssurvey durchgeführt werden, der den gesamten Fundort umfasst. Dazu zählt nicht nur die Begehung der Oberfläche und das Auflesen von Funden, sondern vor allem auch die Bauaufnahme sämtlicher anstehender Gebäude und Landschaftsmerkmale. Hierzu soll ein modernes, satellitengestütztes Vermessungsverfahren eingesetzt werden, das nach einer örtlichen Referenzierung zentimetergenaue Messungen erlaubt und in einem Umkreis von mehreren Kilometern arbeitet. Die zeitaufwendige Polaraufnahme mittels Tachymeter und das Zeichnen per Hand entfallen dadurch für den Survey. Unterstützt werden die Arbeiten durch orthorektifizierte Luftbilder, die vor allem bei der späteren Auswertung des Surveys in einem Geoinformationssystem eine wichtige Basis bilden. Zudem ist eine geomagnetische Prospektion im Bereich der möglichen Hafit-zeitlichen Häuser und des Dammes geplant. Erste Testgrabungen schließen die Arbeiten der ersten Kampagne ab. Sie konzentrieren sich auf zwei Bereiche im Zentrum Khashbahs, zum einen den einzigartigen Recheckbau und zum anderen ein mögliches Wohnhaus.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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