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Spielt die Seite eine Rolle? Die Evolution von genitaler Asymmetrie in lebendgebärenden Fischen

Fachliche Zuordnung Evolutionäre Zell- und Entwicklungsbiologie der Tiere
Förderung Förderung von 2015 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 266972677
 
Morphologische Asymmetrien sind unter sonst bilateral-symmetrischen Organismen allgegenwärtig. Die einfache Natur der Links-Rechts-Asymmetrie erleichtert Vergleiche zwischen Organismen und hält so großes Potenzial unser Verständnis der evolutionären Prozesse zu erweitern. Besonders vielversprechend ist die Evolution von asymmetrischen Polymorphismen in Tiergenitalien auf Grund ihrer starken Korrelation zur Fitness. Es ist nun klar, dass sexuelle Selektion eine fundamentale Rolle in der Evolution von tierischen Genitalien spielt, jedoch sind die spezifischen Mechanismen noch unklar. Derzeit sind die plausibelsten Erklärungen kryptische Wahl durch Weibchen, Spermien-Konkurrenz und sexuell antagonistische Koevolution. Die Unterscheidung zwischen diesen Vorgängen ist schwierig, da sie sich nicht ausschließen. Eine weitere Einschränkung war der Fokus auf einzelne oder wenigen Arten. Ich schlage vor, die Evolution der genitalen Asymmetrie in einer Gruppe von lebendgebärenden Fischen mit phylogenetisch kontrolliereten, vergleichenden Methoden zu untersuchen. Die meisten Arten der Anablepidae machen eine innere Befruchtung, und viele Arten zeigen eine genitale Asymmetrie. Die evolutionären Implikationen dieser Asymmetrie sind jedoch weitgehend unerforscht. Ich beabsichtige, eine Reihe von Experimenten durchzuführen, die darauf abzielen, unser Verständnis der Ursachen und Folgen der genitalen Asymmetrie in Anablepidae zu erweitern. Zuerst werde ich eine gut aufgelöste Phylogenie basierend auf genomweiten Markern erstellen und darauf das Vorkommen von Asymmetrie auftragen, um Rückschluss auf die Entstehungsgeschichte der genitalen Asymmetrie in Anablepidae machen. Dann werde ich populationsgenetische Analysen in natürlichen Populationen durchführen, um die Folgen der Asymmetrie in Bezug auf zufällige Paarung und Populations-Differenzierung zu bestimmen. Schließlich werde ich bestimmte Kreuzungen und Stammbaum-Analysen vornehmen, um die Fitness-Folgen und genetischen Grundlagen der genitalen Asymmetrie in Anablepidae zu bestimmen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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