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Galaktische, kalte, interstellare Filamente: Struktur, Kinematik und Chemie

Antragsteller Dr. Ke Wang
Fachliche Zuordnung Astrophysik und Astronomie
Förderung Förderung von 2014 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 263084949
 
Das molekulare interstellare Medium ist bekanntlich sehr hierarchisch strukturiert und filamentartig. Kürzlich durchgeführte Studien haben die Bedeutung von Filamenten in der Sternbildung auf Skalen < 10 pc und > 100 pc aufgezeigt und deuten auf ein neues Paradigma für Sternbildung hin. Allerdings wurden derartige filamentartige Riesenmolekülwolken auf Skalen zwischen 10 und 100 pc noch nicht systematisch studiert. Eine vielversprechende Auswahl existiert bisher nicht, aufgrund von historischen Limitierungen der Identifikationsmethodik (z.B. aufgrund von Extinktion). In diesem Projekt benutzen wir die vollen Hi-GAL Bilder um direkt nach großen Filamenten in der gesamten galaktischen Ebene zu suchen. Wir haben neun hervorstechende Filamente ausgewählt mit einer Länge von 30-103 pc und einer Masse von )2.4-19)x10^4 Sonnenmassen. Die Filamente sind kalt im Vergleich zu ihrer Umgebung und zeigen keine signifikante interne Heizung. Dies macht unser Projekt einzigartig im Bereich der Untersuchung der frühen Entwicklungsphasen um der Verknüpfung der filamentartigen Riesenmolekülwolken mit dem Beginn der Sternbildung. Wir schlagen vor eine erste systematische Charakterisierung dieser Filamente zu unternehmen mit Fokus auf deren hierarchische Struktur, Kinematik und Chemie des Kernes. Damit zielen wir darauf ab ein allumfassendes Bild der Entstehung massereicher Sterne zu bekommen im Zusammenhang mit großen Filamenten. Die Methoden sind derart ausgerichtet, dass die Ergebnisse direkt mit numerischen Simulationen und theoretischen Voraussagen verglichen werden können. Dieses Projekt kommt zur rechten Zeit um von den neuen zur Verfügung stehenden Hi-GAL Daten Gebrauch zu machen und wird die Lücke zwischen galaktischen und lokalen Filamenten schließen. Dies ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einem tiefen Verständnis von Filamenten auf allen räumlichen Skalen.
DFG-Verfahren Schwerpunktprogramme
 
 

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