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Entwicklung des Paleoklimas im NW-Pazifik über die letzten 25 Ma

Fachliche Zuordnung Paläontologie
Förderung Förderung von 2014 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 261494927
 
Erstellungsjahr 2021

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Die Kuroshio und Oyashio Strömungen sind zwei westliche Randströme des NW Pazifischen Ozeans. Zusammen tragen sie maßgeblich zum latitudinalen Wärmeund Feuchtigkeitstransport in der Region bei und gleichzeitig spielen sie im glazialen/interglazialen Wechsel eine essentielle Rolle für die klimatische Entwicklung Ostasiens und des japanischen Archipels. Ziel dieses Projekts war die Untersuchung der zeitlichen und räumlichen Variabilität beider Ozeanströmungen anhand von Tiefseesedimenten, die während IODP Expeditionen 333 (NanTroSEIZE Stage 2: Subduction Inputs 2 and Heat Flow) und 350 (Izu-Bonin-Mariana Rear Arc) erbohrt wurden, um Aufschlüsse hinsichtlich der klimatischen Entwicklung des NW Pazifiks vom späten Miozän bis zur Jetztzeit zu gewinnen. Der Einsatz organischer Temperaturproxies (TEXH86, UK’37, LDI) zeigt einen langfristigen Abkühlungstrend vom Miozän bis ins Pleistozän an, die von einem graduellen Temperaturanstieg im Holozän abgelöst wird. Zusätzlich weisen die durchgeführten Temperaturrekonstruktionen auf längerfristige Wärmephasen im späten Miozän und im mittleren Pliozän als auch auf eine starke Abkühlungsphase im späten Pliozän hin, die in den Glazial/Interglazial-Zyklen des Pleistozän gipfelt. Die Verteilungsmuster langkettiger n-Alkyllipide deuten auf klimainduzierte Veränderungen in der Paläovegetation in Ostasien hin und einer Ausbreitung von Grassteppen bei gleichzeitiger Abnahme von Laubwaldvegetation vom späten Miozän ins Pleistozän hinein. Schwankungen in dem Gehalt an Nonacosan-10-ol 9 zeigen die Ausbreitung von Nadelholzgewächsen während Kältephasen als auch signifikante Veränderungen im Staubeintrag und dem Strömungsmuster der Kuroshio Strömung zwischen beiden Kernlokationen an. Die hier erzielten Ergebnisse belegen eine enge Verzahnung ozeanischer und atmosphärischer Strömungsmuster als auch Änderungen in der Paläovegetation des NW Pazifischen Raums als Folge von fortschreitender Klimaveränderung und eröffnen so eine neue Perspektive auf zu erwartenden Vegetations- und Ökosystemveränderungen in Ostasien in einer sich stetig erwärmenden Welt.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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