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Liquiditätsmessung am deutschen Aktienmarkt: Daten, Methoden, Ergebnisse
Antragsteller
Professor Dr. Erik Theissen
Fachliche Zuordnung
Accounting und Finance
Förderung
Förderung von 2014 bis 2023
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 260413935
Unser Hauptziel besteht darin, einen umfangreichen Datensatz zu erstellen, der für alle im CDAX enthaltenen Aktien und einen Zeitraum von mehr als 10 Jahren auf täglicher Basis zahlreiche (etwa 30) Variablen enthält, die für die empirische Forschung im Bereich der Marktmikrostruktur und verwandten Bereichen wesentlich sind. Zu diesem Zweck werden wir von der Deutschen Börse AG Intratagesdaten erhalten (Rohdatenvolumen ca. drei Terabyte) und diese (nach eingehenden Prüf- und Bereinigungsprozessen) auf täglicher Ebene aggregieren. Die so aggregierten Daten werden dann in eine Datenbank eingestellt. Diese Datenbank wird für Forschungszwecke frei und kostenlos zugänglich sein. Zugangsvoraussetzung ist lediglich die Unterzeichnung einer Erklärung, dass die Daten ausschließlich für Forschungszwecke (und insbesondere nicht kommerziell) genutzt werden und nicht weitergegeben werden. Uns liegt eine schriftliche Erklärung der Deutschen Börse AG vor, in der uns das Recht eingeräumt wird, die Daten auf diese Weise zur Verfügung zu stellen. Ein mit diesem Ziel unmittelbar verbundenes zweites Projektziel ist die Erstellung einer detaillierten Dokumentation ("Technical Document"), in der der Datensatz und die Struktur der Datenbank so beschrieben werden, dass andere Forscher damit unmittelbar arbeiten können. Drittes Projektziel ist die Erstellung eines Aufsatzes, der (auf Basis des zu erstellenden Datensatzes) die Entwicklung der Handelsaktivität und Liquidität am deutschen Aktienmarkt beschreibt und analysiert. Das vierte Projektziel ist die Erstellung eines weiteren Aufsatzes, in dem wir sogenannte Low-Frequency-Liquiditätsmaße analysieren wollen. Solche Maße sind in der Literatur (beginnend mit Roll 1984) vorgeschlagen worden, um Liquiditätsmaße auch dann ermitteln zu können, wenn keine Intratagesdaten verfügbar sind oder ihre Verwendung zu teuer oder zu aufwendig wäre. Bislang durchgeführte Untersuchungen zur Qualität solcher Maße verwenden im Detail unterschiedliche Methoden und kommen zu sehr uneinheitlichen Ergebnissen. Außerdem kommen sie fast ausnahmslos zu dem Resultat, dass das im jeweiligen Papier gerade vorgeschlagene Maß besser ist als alle anderen Maße. Wir möchten hierzu eine Untersuchung durchführen, die auf einer breiteren Datenbasis (Deutschland und USA, was aufgrund der unterschiedlichen Marktorganisation in beiden Ländern sinnvoll ist) und auch auf einer breiteren methodischen Basis steht.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen