Einfluss deskriptiver, personaler und subjektiver Normen auf das Müllvermeidungsverhalten von Kindern und Erwachsenen - Ein Kulturvergleich zwischen Japan und Deutschland
Final Report Abstract
Normen haben sich in vielen Bereichen umweltschonenden Handelns zwar nicht als ausschließlich maßgeblich, jedoch als durchaus stabile Einflussfaktoren erwiesen; dies gilt insbesondere für Müllvermeidungs- und Mülltrennungsverhalten. Hier hat sich eine Differenzierung zwischen sozialen (Enwartungen des sozialen Umfeldes) und personalen Normen (eigene moralische Motivation) als sinnvoll erwiesen. Weitere Differenzierungen, wie die zwischen injunktiver (man soll) und deskriptiver Norm (das wahrgenommene übliche Handeln der anderen) wurden bisher kaum berücksichtigt. Im Rahmen einer vergleichenden japanisch/deutschen Studie wurde das auf Müll (Müllvermeidung, Mülltrennung) bezogene Verhalten von Kindern und ihren Eltern analysiert. Insgesamt wurden 221 Elternkindpaare in Deutschland und 365 in Japan im Rahmen einer Fragebogenstudie untersucht. Die Kinder waren im Alter zwischen 8 und 10 (4. Schuljahr). Die Analysen in der deutschen Stichprobe zeigen unterschiedliche Bedingungsgefüge für Mülltrennungsverhalten und Wiederverwertung. Das Verhalten der Eltern war lediglich für das kindliche Mülltrennungsverhalten (im elterlichen Haushalt) relevant, für Wiederverwertungsverhalten waren hingegen subjektive und personale Normen bedeutsamer. Kommunikation der Eltern und elterliches Verhalten enweisen sich als relevant. In der japanischen Stichprobe sind subjektive Normen einflussmächtiger.
Publications
- (2007). Re-use and recycling behaviour of young children - The role of norms and parents's behaviour. Vortrag auf der Environmental Psychology Conference 2007 vom 9.9.2007-12.9.2007, Bayreuth
Matthies, E. & Selge, S.