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Das moderne Indien in deutschen Archiven, 1706-1989 (MIDA)

Fachliche Zuordnung Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung Förderung seit 2014
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 259639080
 
Die Reichhaltigkeit der Bestände deutscher Archive zur Geschichte des modernen Indiens ist bislang ebenso ungenügend erkannt worden wie das in ihnen schlummernde wissenschaftliche Potenzial. Zum einen kann ihre Erforschung den internationalen historischen Indienstudien Perspektiven eröffnen, die eine übermäßige Fixierung auf britische Kolonialarchive bisher weitgehend verstellt hat. Zum anderen ermöglichen diese weitgehend brachliegenden Ressourcen die Rekonstruktion deutsch-indischer Verflechtungsgeschichte seit dem 18. Jahrhundert und damit die Formulierung innovativer komparativer und globalgeschichtlicher Fragestellungen. Die somit mögliche doppelte Erweiterung von Forschungsperspektiven kann zudem neue Chancen für die Intensivierung von Kommunikation und Kooperation zwischen geschichtswissenschaftlichen Traditionen in Indien und Deutschland schaffen, die sich bisher gegenseitig kaum wahrgenommen haben. Das Langfristvorhaben "Das Moderne Indien in Deutschen Archiven" (MIDA) soll hierfür Voraussetzungen schaffen, indem es – die Bestände deutscher Archive zur Geschichte des modernen Indiens und zur deutsch-indischen Verflechtungsgeschichte von der Etablierung der Dänisch-Halleschen Mission in Südindien (1706) bis zum Ende der deutschen Zweistaatlichkeit (1989/90) systematisch in einer Datenbank erfasst und verschlagwortet; – diese Datenbank sowie weitere Forschungsdaten der internationalen Forschung als "wachsende" und offene digitale Ressourcen für gezielte Archivrecherchen nachhaltig zur Verfügung stellt; – auf der Grundlage dieser systematischen Bestandserfassung ein sukzessive zu erweiterndes digitales Archival Reflexicon erstellt, das einen Überblick über die relevanten Bestände in ihrer thematischen Breite ermöglicht und methodologische Probleme ihrer Nutzung erörtert; – durch eine Serie von Pilot-Forschungsprojekten und eine daraus hervorgehende Schriftenreihe das Potential deutscher Archivressourcen für indienbezogene Forschungen exemplarisch demonstriert, um a) deren intensivere Erforschung insbesondere durch deutsche und indische Historiker/innen sowie b) die Schaffung der hierfür erforderlichen multilingualen und interregionalen Qualifikationsprofile zu fördern; – durch gezielte Maßnahmen zur nachhaltigen Realisierung des von DFG und Indian Council for Historical Research (ICHR) im November 2012 formulierten Ziels einer Intensivierung deutsch-indischer Forschungskooperationen in den Geisteswissenschaften beiträgt; – durch Systematisierung der Forschungserträge zu den Debatten um die Formen von Kolonialität in der globalen Verflechtungsgeschichte beiträgt.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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