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Vorläufer der wissenschaftlichen Slavistik: Johann Wenzel Pohl
Antragsteller
Professor Dr. Tilman Berger
Fachliche Zuordnung
Einzelsprachwissenschaften, Historische Linguistik
Förderung
Förderung von 2006 bis 2009
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 25841675
Im Mittelpunkt des Projekts steht der Sprachlehrer Johann Wenzel Pohl (1720¿1790), der 1756 die erste Grammatik des Tschechischen in deutscher Sprache veröffentlichte. Diese wurde nach kurzem Erfolg von seinen jüngeren Zeitgenossen scharf kritisiert und galt wegen ihrer Germanismen und der zahlreichen Neologismen später als Inbegriff des schlechten Tschechischen. Die Auffindung des bisher als verschollen geltenden deutsch-böhmischen Wörterbuchs von Pohl im Umfang von 184 Fol. in der Österreichischen Nationalbibliothek ermöglicht eine bessere Würdigung von Pohls Aktivitäten, als bisher möglich. Dieses Wörterbuch soll in einer Edition zugänglich gemacht werden, verbunden mit einer genauen Analyse des enthaltenen Wortschatzes im Vergleich mit den vorhergehenden und folgenden Wörterbüchern des Tschechischen und mit den vom Autor verwendeten Quellen. In die Edition sollen ferner die beiden orthografischen Traktate Pohls aufgenommen werden, geplant sind außerdem Recherchen zur Herkunft und zum Bildungsgang Pohls sowie zu seinem Einfluss auf die Sprachpolitik seiner Zeit. Das geplante Projekt soll in enger Zusammenarbeit mit einem von Herrn Prof. Newerkla (Universität Wien) beim FWF eingereichten Projekt über die Arbeiten des Piaristen Maximilian Schimek (1748-1798) zur vergleichenden Grammatik der slavischen Sprachen realisiert werden ¿ Schimek war ein Anhänger von Pohls Kodifikation und verbreitete in seinen Arbeiten teilweise Pohls Neologismen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen