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Kognitive Remediation bei Patienten mit Depression

Antragstellerinnen / Antragsteller Professorin Dr. Daniela Roesch-Ely; Professor Dr. Robert Christian Wolf, seit 8/2017
Fachliche Zuordnung Klinische Psychiatrie, Psychotherapie und Kinder- und Jugendspychiatrie
Förderung Förderung von 2014 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 256846284
 
Eine depressive Erkrankung gehört zu den Hauptursachen für eine dauerhafte Behinderung, welche schwerwiegende Folgen sowohl für den erkrankten Patienten als auch für die Gesellschaft als Ganzes hat. Neben der Schwere der depressiven Erkrankung spielen kognitive Einschränkungen eine wichtige Rolle für das allgemeine Funktionsniveau Betroffener, da diese trotz der Remission klinischer Symptome dauerhaft bestehen bleiben können. Daher wird die kognitive Remediation (englischer Begriff: Cognitive Remediation Therapy, CRT) bei depressiven Patienten zunehmend als eine wichtige therapeutische Intervention diskutiert. Bislang existieren jedoch nur wenige empirische Befunde zum Nutzen kognitiver Remediation bei depressiven Patienten mit persistenten kognitiven Störungen. Das Hauptziel der vorliegenden Studie ist demnach, die Wirksamkeit von kognitivem Training bei denjenigen Patienten zu untersuchen, die kognitive Störungen trotz der Remission akuter depressiver Symptome aufweisen. Es wird erwartet, dass das kognitive Training im Vergleich zu einer passiven Kontrollbedingung die neuropsychologische Leistungsfähigkeit signifikant verbessert. Zudem stammen die bisherigen Befunde zur kognitiven Remediation psychiatrischer Patienten aus einer Vielzahl unterschiedlicher Trainingsformen, was auch die Frage nach einem optimalen Design solcher Trainings aufwirft. Einige Autoren betonen die Notwendigkeit, das kognitive Training zu individualisieren, um damit die Effekte auf Kognition, Motivation und den Alltagstransfer zu verstärken. Dieser Ansatz steht dem eines generalisierten Trainings gegenüber, dessen Ziel das Trainieren einer Bandbreite von kognitiven Funktionen ist. Bisher gibt es keine Untersuchungen zum Vergleich eines individualisierten versus generalisierten Trainings. Daher werden in der vorliegenden Studie sowohl ein individualisiertes als auch ein generalisiertes Trainingsdesign genutzt und explorativ miteinander verglichen. Explorativ werden zusätzlich Langzeiteffekte des Trainings ein halbes Jahr nach Trainingsende sowie Effekte auf das psychosoziale Funktionsniveau untersucht. Darüber hinaus sollen mithilfe der funktionellen Magnetresonanztomographie und eines kombinierten Ruhe- und testbasierten Protokolls trainingsassoziierte Effekte auf die neuronale Funktion untersucht werden. Dabei sollen sowohl regional spezifische Veränderungen der Gehirnaktivierung als auch Veränderungen der neuronalen Netzwerkkonnektivität berücksichtigt werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Ehemaliger Antragsteller Professor Dr. Philipp Thomann, von 10/2014 bis 8/2017
 
 

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