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Das Auge des Zeichners. Kunst und Wahrnehmung in der Frühen Neuzeit

Fachliche Zuordnung Kunstgeschichte
Geschichte der Philosophie
Förderung Förderung von 2014 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 255431412
 
Erstellungsjahr 2018

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Das Projekt eröffnet neue Perspektive auf die Diskussion um die barocke Zeichnung in Italien. Es zeigt, dass das theoretische Potential der Zeichnung keineswegs nur in den kunsttheoretischen Schriften verhandelt wurde, sondern in besonderem Maße im produktionsästhetischen Bereich der Zeichnung selbst angesiedelt war. Damit zeigt sich, dass die Gattung als Kommunikationsmedium eine wichtige Stellung in der Kulturgeschichte der Frühen Neuzeit Italiens hatte und an den wesentlichen kulturellen und epistemischen Ereignissen beteiligt war. Die größte Überraschung im Projektverlauf war die Bedeutung Leonardos und seines Malereitraktates für die Ausbildung eines Wahrnehmungs- und Sehmodus, der nicht nur zu einem generellen Paradigmenwechsel des epistemischen Weltbildes führte, sondern vor allem Galileo Galilei maßgeblich beeinflusst hat. Wann immer Galileo über Kunst und das Zeichnen spricht, handelt es sich um fast wörtliche Übernahmen aus dem Malereitraktat Leonardos. Der im Umkreis Galileos tätige Künstler Stefano della Bella besaß eine Abschrift des Malereitraktates, das in der Biblioteca Riccardiana in Florenz konsultiert wurde, sodass die unmittelbare Kenntnis der Theorien Leonardos für Galileo vorausgesetzt werden können.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • Farbwelten des Wissens. Das Handkolorit in den wissenschaftlichen Illustrationen der Frühen Neuzeit, in: Prachtvoll illuminiert. Das Handkolorit in der Druckgraphik 1493-1870, hg. v. Wolf Eiermann, München 2018, S. 26-35
    Claudia Steinhardt-Hirsch
  • Pellegrini Pensieri. Paolo Veroneses Helldunkelzeichnungen, in: Jenseits des Disegno? Die Entstehung selbständiger Zeichnungen in Deutschland und Italien im 15. und 16. Jahrhundert, hg. v. Daniela Bohde und Alessandro Nova, Florenz 2018, S. 52-69
    Claudia Steinhardt-Hirsch
 
 

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