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Ich sehe was was du nicht siehst: Einfluss von Common-Ground und kontrastiver Information auf das referenzielle Verständnis bei Kindern und Erwachsenen

Fachliche Zuordnung Allgemeine und Vergleichende Sprachwissenschaft, Experimentelle Linguistik, Typologie, Außereuropäische Sprachen
Förderung Förderung von 2014 bis 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 254858842
 
Die Bedeutung einer Äußerung hängt nicht nur von ihrer semantisch-lexikalischen und syntaktischen Struktur ab, sondern zu einem großen Teil auch von den Intentionen des Sprechers. In der menschlichen Kommunikation leitet Common-Ground-Information und die An- oder Abwesenheit von Alternativen, wie referenzielle Beziehungen vom Sprecher ausgedrückt werden. Der Hörer muss die pragmatischen Informationen im Sprachverständnisprozess integrieren um herauszufinden, welches die vom Sprecher intendierte Interpretation ist.Viele bisherige Studien haben gezeigt, dass referentielle Beziehungen vom Sprecher meist optimal, also mit genügend Information um den Referenten eindeutig zu bestimmen aber ohne Redundanzen, ausgedrückt werden. Jedoch kommt es auch immer wieder zu über- oder unterinformativen Äußerungen, diese werden von Hörern als weniger angemessen beurteilt und führen zu höheren Verarbeitungskosten. Die zugrundeliegenden Mechanismen pragmatischer Verarbeitungsprozesse und der Zeitverlauf der Interaktion lexikalisch-semantischer, syntaktischer und pragmatischer Prozesse sind bisher noch nicht eindeutig geklärt. Hoch zeitaufgelöste Methoden wie das visual-world eye-tracking Paradigma oder ereigniskorrelierte Potentiale (ERPs) können helfen zu verstehen, wie die (automatische) Interpretation von Äußerungen abläuft. Interessanterweise können beide Methoden nicht nur bei Erwachsenen, sondern auch bei jungen Kindern eingesetzt werden, um die Entwicklung der zugrundeliegenden pragmatischen Mechanismen genauer zu verstehen.Das hier vorgeschlagene Projekt soll herausfinden, wie common-ground-Wissen und kontrastive Informationen das referentielle Verständnis beeinflussen. Entsprechend der Ziele von XPrag.de wird ein experimentelles Vorgehen in verschiedenen Populationen (3 bis 5 jährige Kinder und Erwachsene) angestrebt. Das Projekt wird beantworten, wie und wann das pragmatische Wissen das Sprachverständnis beeinflusst. Zum einen wollen wir beantworten, wann pragmatisches Wissen die inkrementelle Satzverarbeitung beeinflusst und zum anderen, wann sich diese Fähigkeit im Kindesalter entwickelt und wie sie mit anderen sozial-kognitiven Fähigkeiten zusammenhängt.Zusammenfassend ist das Ziel des vorgeschlagenen Projektes, zu verstehen, wann pragmatische Information mit syntaktischer und lexikalisch-semantischer Information beim Sprachverständnis interagiert, wann sich diese Fähigkeit im Kindesalter entwickelt und ob und wie das Verständnis pragmatischer Informationen von Theory-of-Mind-Fähigkeiten abhängt.
DFG-Verfahren Schwerpunktprogramme
 
 

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