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Synagoge Niederzissen - Funde aus der Genisa

Fachliche Zuordnung Religionswissenschaft und Judaistik
Förderung Förderung von 2013 bis 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 254173583
 
Erstellungsjahr 2017

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Die Ziele des Projektes wurden erreicht. Die bislang nicht genauer untersuchten und katalogisierten Funde, mehrheitlich Drucke hebräischer Bücher, d.h. Machsorim, Siddurim und Bibeln, sind erschlossen und katalogisiert. Die Funde aus der Genisa Niederzissen sind aufgrund ihres Umfangs und ihrer Verschiedenartigkeit die bedeutendsten in Rheinland-Pfalz. Sie lassen sich hinsichtlich ihrer Menge, aber auch ihrer kulturgeschichtlichen und judaistischen Bedeutung am ehesten mit den Funden aus der Synagoge Veitshöchheim bei Würzburg vergleichen. Im Vergleich mit weiteren Genisa-Funden in Süddeutschland (Alsenz, Weisenau, Freudental) finden sich in Niederzissen zwar eine zahlreiche ähnliche Handschriften, Drucke und Textilien. Doch die schiere Menge der Funde ist bemerkenswert, zumal die Genisa nur eine vergleichsweise kurze Zeitspanne (von 1841 bis 1938) in Gebrauch war, in dieser aber offensichtlich intensiv genutzt wurde. Es bleibt zu hoffen, dass in Zukunft die Funde aus den benachbarten Synagogenorten, wie Odenbach, Ediger-Eller und Schifferstadt, erschlossen werden können und somit eine vergleichende Genisa-Forschung ermöglicht wird, die bislang fehlt. Zwar sind in den vergangenen Jahren mehrere Fundorte auch in anderen Bundesländern erschlossen worden, doch fehlt nach wie vor eine Datenbank, in der alle Funde zugänglich und einheitlich beschrieben wären. Erst dies würde ermöglichen, ein abschließendes Urteil über die in Niederzissen gemachten Funde zu treffen. Inzwischen konnten vom Berichterstatter weitere Mittel für die Erschließung und Neukatalogisierung der Funde aus der Genisa Freudental eingeworben werden (RTF). Es wäre zu wünschen, dass ein regional übergreifendes Projekt sämtliche in Deutschland bekannten Genisa-Funde erschließt und frei zugänglich macht. Der Katalog der Funde samt Bildern ist auf der Web-Seite des Vereins der Synagoge von Niederzissen veröffentlicht: http://www.ehem-synagoge-niederzissen.de/genisa-funde.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • Zeugnisse jüdischen Lebens in Niederzissen. Genisa-Funde in der ehemaligen Synagoge, Niederzissen 2012
    Hrsg.: Falk Wiesemann mit Richard Keuler, Andreas Lehnardt und Annette Weber
  • Genisa – Die materielle Kultur des deutschen Judentums im Spiegel neu entdeckter synagogaler Ablageräume, in: Nathanael Riemer (Hg.), Einführungen in die materiellen Kulturen des Judentums, Jüdische Kultur 31, Wiesbaden 2016, 173– 202
    Andreas Lehnardt
 
 

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