Detailseite
Projekt Druckansicht

Die Innenseite von Integration und Akkulturation - Die Lebenszufriedenheit von Migranten in Europa

Fachliche Zuordnung Empirische Sozialforschung
Förderung Förderung von 2014 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 251760070
 
Erstellungsjahr 2019

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Dieses Projekt zielt darauf ab, die Integrationsoutcomes von Einwanderern aus einer subjektiven Perspektive zu untersuchen. Es konzentriert sich auf die Lebenszufriedenheit von Migranten und vertieft das wissenschaftliche Verständnis darüber, wie Migranten ihre Lebenssituationen nach der Migration bewerten und beurteilen. Es werden drei Schritte unternommen, um die Faktoren der Lebenszufriedenheit von Migranten zu untersuchen. Auf Makroebene werden sozioökonomische, politische und soziokulturelle Merkmale in den Aufnahme- und Herkunftsländern untersucht. Eine vergleichende Untersuchung von 18 europäischen Ländern ergab, dass die unterschiedliche Lebenszufriedenheit von Zuwanderern von der Einstellung der Einheimischen zu ihnen, der Verfügbarkeit öffentlicher Güter und dem Ausmaß der wirtschaftlichen Ungleichheit in den Aufnahmeländern abhängt. Eine Folgestudie, die auf demselben Datensatz basiert, zeigt weiter, dass Zuwanderer institutionelle Merkmale zwischen Aufnahmeland und Herkunftsland vergleichen. Unter anderem ist die Zufriedenheit mit der Wirtschaft des Landes der stärkste Prädikator für ihre Lebenszufriedenheit, insbesondere bei Zuwanderern mit stärkeren wirtschaftlichen Migrationsmotiven, z. B. aus der Türkei, sowie aus Ost- und Südeuropa. Auf der Mezzoebene überprüft das Projektteam die weithin angenommenen nachteiligen Auswirkungen einer Zunahme der Zuwandererbevölkerung mit nichtchristlichem Hintergrund auf die Lebenszufriedenheit, indem es sich auf die religiöse Zusammensetzung in den einzelnen Kommunalbehörden in Großbritannien konzentriert. Die Ergebnisse zeigen, dass die Zunahme der muslimischen Bevölkerung sich nur negativ auf die Lebenszufriedenheit nichtreligiöser, überwiegend weißer Briten auswirkt. Auf individueller Ebene werden die gegenwärtigen Lebenssituationen im Vergleich zu den Erfahrungen in der Vergangenheit sowie zu anderen Personen(gruppen) bewertet. Das Projektteam untersucht, inwieweit die Lebenszufriedenheit von Zuwanderern mit der Wahrnehmung ihres eigenen Einkommensstatus verglichen mit verschiedenen Zielgruppen variiert, vom Mainstream über die co-ethnische Gruppe im Aufnahmeland bis hin zur Bevölkerung im Heimatland. Die Ergebnisse zeigen, dass die sich daraus ergebende unterschiedliche Lebenszufriedenheit der Zuwanderer mit dem unterschiedlichen Ausmaß ihrer Integration über Generationen hinweg korreliert. Insgesamt trägt dieses Projekt durch die systematische Untersuchung der Lebenszufriedenheit von Zuwanderern - ihres Status Quo, ihrer Variationen und Erklärungen in einem mehrebenen und vergleichenden Rahmen - zum wissenschaftlichen Verständnis des Endergebnisses von Integration und Nutzen bei. Während die Mehrzahl der vorhandenen Studien häufig unterschiedliche Aspekte der Integration (d. h. wirtschaftliche, politische, soziale und kulturelle Aspekte) separat untersucht, legen die Ergebnisse dieses Projekts nahe, dass Zuwanderer die Outcomes nach der Migration auf ganzheitliche Weise bewerten, wobei alle Aspekte der Integration gleichzeitig berücksichtigt werden. Der „Erfolg“ von Zuwanderung und Integration hängt daher nicht nur von individuellen und strukturellen Faktoren ab (z. B. sozioökonomischer Status, lokales Lebensumfeld und gesamtgesellschaftlicher Kontext), sondern auch davon, wie Individuen diese Faktoren kognitiv und psychologisch verarbeiten. Weitere Untersuchungen sind hinsichtlich der inhärenten Korrelation zwischen verschiedenen Aspekten der Integration und der Wechselwirkung zwischen objektiven Faktoren und subjektiven Bewertungen dieser Faktoren in der zukünftigen Forschung erforderlich.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung