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Raubfeinde in der Nähe: Soll ich bleiben oder gehen? Mama weiß es. Die Rolle von maternalem Effekt auf eine adaptive Entscheidung zur Abwanderung

Antragsteller Dr. Oscar Brusa
Fachliche Zuordnung Ökologie und Biodiversität der Tiere und Ökosysteme, Organismische Interaktionen
Förderung Förderung von 2014 bis 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 251606414
 
Abwanderung bei Tieren ist die Bewegung von Individuen weg von ihrem vorherigen Lebensraum. Dieses scheinbar simple Phänomen hat wichtige Konsequenzen für eine Reihe an entscheidenden ökologischen Prozessen und letztendlich für das Fortbestehen der Art. In der Tat finden Tiere mittels Abwanderung geeignete Habitate innerhalb der modernen heterogenen sich schnell veränderernden Landschaften.Abwanderung wird durch eine individuelle Entscheidung und Abwägung von Kosten und Nutzen einer Wanderung bewirkt, welche je nach individuellem Phänotyp und ökologischem Kontext variieren. Bei Konfrontation mit denselben örtlichen Gegebenheiten verbreiten sich Individuen unterschiedlich, um ihren Überlebens- und Fortpflanzungserfolg zu maximieren.Entscheidende Umweltfaktoren wie das Prädationsrisiko sind schwer zu erfassen, besonders bei Arten, bei denen sich hauptsächlich die Jungtiere abwandern. In dieser Beziehung repräsentieren Signale von Raubfeinden, die von dem Muttertier wahrgenommen werden, eine lebenswichtige Quelle an Informationen für die Neugeborenen. Daher sollte natürliche Selektion Weibchen bevorzugen, die in der Lage sind solche Informationen zu verwenden, um die Abwanderungsveranlagung des Nachwuchses positiv zu beeinflussen. Diese maternale Regulation sollte aufgrund der Nähe zwischen Mutter und Fötus umso mehr in lebendgebärenden Wirbeltieren auftreten. Der raubfeindinduzierte maternale Effekt würde somit die Abwanderungsentscheidungen des Nachwuchses beeinflussen und damit eine bessere Anpassung an das örtliche Raubfeindaufgebot bewirken.Diese Studie soll klären, ob trächtige Waldeidechsen (Zootoca vivipara) Signale für das Prädationsrisiko nutzen, um die Abwanderungsveranlagung und den Phänotyp des Nachwuchses zu beeinflussen. Ich werde diese Hypothesen testen und 1) das zu erfahrene Prädationsrisiko sowohl für die Mütter als auch für die Jungtiere manipulieren und 2) dabei Abwanderung des Nachwuchses, Wachstum, Überleben und Reproduktion in einem hochrealistischen halbnatürlichen Versuchsaufbau erfassen. Dies ist die erste empirische Studie über maternalen Einfluss auf adaptive raubfeindabhängige Abwanderung bei Jungtieren in Wirbeltieren.
DFG-Verfahren Forschungsstipendien
Internationaler Bezug Frankreich
Gastgeber Dr. Julien Cote
Beteiligte Person Professor Dr. Jean Clobert
 
 

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