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Anpassungskapazität von Feuerfaltern gegenüber Umweltveränderungen

Fachliche Zuordnung Ökologie und Biodiversität der Tiere und Ökosysteme, Organismische Interaktionen
Evolution, Anthropologie
Förderung Förderung von 2013 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 251054192
 
Erstellungsjahr 2018

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Der anthropogene Klimawandel stellt eine der größten Herausforderungen für den Schutz der Biodiversität dar. Dennoch ist unser Verständnis der spezifischen Faktoren und Eigenschaften, welche über Erfolg oder Misserfolg bestimmter Arten in Zeiten des Klimawandels entscheiden, extrem begrenzt. Vor diesem Hintergrund wurde das plastische und genetische Anpassungspotential bei verschiedenen Feuerfalter-Arten untersucht, welche sich mutmaßlich in ihrer Empfindlichkeit gegenüber dem Klimawandel unterscheiden. Die Ergebnisse zeigten (1) artspezifische Unterschiede in der Reaktion auf Umweltstress, (2) große Unterschiede in der Stresstoleranz zwischen verschiedenen Entwicklungsstadien, (3) eine hervorragende Bedeutung der Stresstoleranz während der frühen Ontogenese für die Vulnerabilität der Arten gegenüber Umweltveränderungen, (4) dass Stress im Eistadium negative Effekte zeitigt, die bis ins Imaginalstadium nachweisbar sind, (5) eine hohe Bedeutung von Trockenheitsstress zusätzlich zu Temperaturstress, (6) eine starke Abhängigkeit der Empfindlichkeit gegenüber Hitzestress von der Körpergröße, (7) einen negativen Einfluss warmer und feuchter Bedingungen während der Überwinterung auf Überlebensraten und (8) eine geringe genetische Diversität bei potentiell stark gefährdeten Arten. Sehr überraschend war der geringe Einfluss der Stresstoleranz während der Larval- und Puppenentwicklung sowie im Imaginalstadium. Wichtige Implikationen für Studien zur Vulnerabilität von Arten gegenüber dem Klimawandel sind, dass (1) entwicklungsabhängige Variation in Stresstoleranz zwingend zu berücksichtigen ist, eine Fokussierung auf z.B. das Imaginalstadium ist keineswegs ausreichend, (2) die Determination der kritischen Entwicklungs-Stadien von essentieller Bedeutung für ein besseres Verständnis der Einflüsse des Klimawandels ist, (3) die Bedeutung von Trockenheitsstress, der sich sowohl direkt als auch indirekt über nachteilige Auswirkungen auf die Futterpflanzen-Qualität auswirken kann, bislang möglicherweise in der Diskussion von Effekten des Klimawandels unterschätzt wurde und dass (4) Veränderungen in den Bedingungen während der Überwinterung in Zukunft mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden sollte.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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