Max Scheler. Wesen und Formen der Sympathie (1913/1923)Final support Editionproject
Theoretical Philosophy
Final Report Abstract
Durch das von der DFG geförderte Editionsprojekt wurde eine philologisch und wissenschaftlich gesicherte Herausgabe des Werkes „Wesen und Formen der Sympathie" von Max Scheler ermöglicht. Die Ausgabe dient als zuverlässige Referenz, die das Werk sowohl philosophiegeschichtlich als auch systematisch in die aktuelle Forschung in Philosophie und weiteren Wissenschaften, etwa der Psychologie, den Sozialwissenschaften und den Lebenswissenschaften einbindet. Eine Referenz ist die Edition auch in den Debatten zur Emotionstheorie, für die das Werk eine zentrale Rolle einnimmt. Für das Studium des Textes wird eine zuverlässige und handhabbare Leseausgabe zur Verfügung gestellt. Die Edition berücksichtigt die beiden Ausgaben der Sympathie-Schrift, die Erstauflage von 1913 und die Zweitauflage von 1923, indem sie beide miteinander vergleicht. Die erheblichen Unterschiede zwischen beiden Fassungen, die sich nicht allein im annähernd verdoppelten Seitenumfang von 153 Seiten der Erstauflage im Vergleich zu 307 Seiten der zweiten Auflage verdeutlichen, sind kenntlich gemacht. Durch verschiedene Schrifttypen sind beide Auflagen klar zu identifizieren. Die Herausgeberanmerkungen beinhalten zudem Querverweise auf das Gesamtwerk Schelers, so dass seine Thesen in seinem weiteren Schaffen nachverfolgt werden können. Der philosophiehistorischen und wissenschaftsgeschichtlichen Einordnung des Werks trägt der Anmerkungsapparat Rechnung, da hier die von Scheler explizit oder implizit vorgenommenen Verweise auf Werke und Personen aufgelöst wurden. Die philosophischen und weiteren wissenschaftlichen Einflüsse auf Scheler werden dokumentiert und bieten Ausgangspunkte für weitere Forschungsansätze. Diese bieten sich innerhalb der Philosophie an, etwa hinsichtlich der Entwicklung der phänomenologischen Methode, die Scheler im Ausgang von Husserl deutlich variiert, deren Unterscheidungsmerkmale jedoch noch unterbestimmt scheinen; aber auch der Einfluss Schelers auf die weiteren Schriften und Autoren des 20. Jahrhunderts, etwa Martin Heidegger oder Charles Taylor, kann in der Sympathieschrift weiter erforscht werden, wie auch auf die in diversen Wissenschaften diskutierten Emotionstheorien, zu denen Schelers Werk einen erhellenden und strukturell wie begrifflich klärenden Beitrag leisten kann.