Detailseite
Vikarianz und Konvergenz in der Gefäßpflanzenflora und -vegetation temporärer Gewässer in mediterranen Klimaräumen
Antragsteller
Professor Dr. Ulrich Deil
Fachliche Zuordnung
Ökologie und Biodiversität der Pflanzen und Ökosysteme
Förderung
Förderung von 2006 bis 2008
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 25064436
In den subtropische Winterregengebieten treten temporäre Gewässer auf, die eine eigenständige und hochspezialisierte Flora beherbergen, die vor allem in Frühjahr oberirdisch sichtbar wird. Temporäre Gewässer bieten eine Nische für kurzlebige und zwergige Arten, denn es sind extrem unproduktive Ökosysteme, CO2-limitiert in der aquatischen, und Wasser-limitiert in der terrestrischen Ökophase. Aus der soeben abgeschlossenen, weltweiten Literaturübersicht zu diesem Lebensraum ergibt sich einerseits, dass zahlreiche Pflanzensippen wie Isoetes, Juncus, Limosella etc. in diesem Milieu ihre Evolution und Sippendifferenzierung durchliefen und Vikarianzmuster bilden, andererseits sich in den verschiedenen Florenreichen stellenäquivalente Taxa entwickelten. Dieser Lebensraum ist also ein besonders geeigneter Mikrokosmos um der Frage nachzugehen, inwiefern ¿Ähnlichkeit¿ abstammungsbedingt ist oder das Ergebnis konvergenter Evolution. Dies soll exemplarisch durch einen Vergleich der Flora und Vegetation temporärer Gewässer in Kalifornien und Chile mit dem europäisch-nordafrikanischen Mittelmeerraum geschehen. Dabei soll sowohl ein taxongebundener Ansatz (Ähnlichkeitsanalyse auf der Art-, Gattungs- und Familienebene) als auch ein taxonfreier Ansatz (Lebensformen, Strategietypen, funktionelle Pflanzengruppen) zur Anwendung kommen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen