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Transmissionselektronenmikroskop

Subject Area Basic Research in Biology and Medicine
Term Funded in 2014
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 250443164
 
Final Report Year 2018

Final Report Abstract

Die Bildung und Struktur von Amyloidfibrillen sind das übergreifende Thema der wissenschaftlichen Arbeiten des Instituts für Proteinbiochemie an der Universität Ulm. Amyloidfibrillen kommen im Zuge von Krankheiten wie Alzheimer oder Parkinson im Gehirn und in den Systemischen Amyloidosen in verschiedenen Organen z.B. Herz, Niere oder Leber vor. Teil der Bildung dieser Fibrillen ist das transiente Auftreten von präfibrillären Zwischenzuständen – sogenannten Oligomeren, die insbesondere in der Pathologie von neurodegenerativen Erkrankungen eine wesentliche Bedeutung haben. In den Systemischen Amyloidosen können sowohl Fibrillen als auch Oligomere bedeutsam sein. Schließlich kommt amyloidartigen Strukturen eine zunehmende Bedeutung als neuartige Nanomaterialien zu. Das Institut für Proteinbiochemie untersucht insbesondere die medizinisch relevanten Amyloide (Fibrillen wie auch Oligomere), wobei künstliche Proteinstrukturen mit einem möglichen langfristigen Anwendungsbezug am Institut eine zunehmende Rolle spielen. Zur Charakterisierung und Darstellung von amyloiden Fibrillen und Oligomeren ist das Transmissionselektronenmikroskop (TEM) für unsere Arbeiten entscheidend. Unabhängig von der Quelle des Untersuchungsguts – aus Patientenmaterial aufgereinigte Strukturen oder künstlich im Reagenz gebildete Aggregate – ist das TEM das zur Probencharakterisierung zentrale Gerät. Wir nutzen es darüber hinaus, um Proben für die anschließende kryo-elektronenmikroskopische Untersuchung und Strukturrekonstruktion zu optimieren. Viele Publikationen, zu denen das neu beschaffte Gerät beigetragen hat, zeigen TEM-Aufnahmen von Aggregaten und Fibrillen als Qualitätsnachweis für ihre fibrilläre Morphologie und Häufigkeit in der etwa in einem Zellmodell untersuchten Fibrillenprobe. In anderen Fällen nutzen wir das Gerät, um bestimmte Eigenschaften von Fibrillenproben aufzuklären etwa ihre Händigkeit oder um Fibrillenproben unterschiedlich modifizierter Polypeptidketten zu vergleichen und so Rückschüsse auf das Aggregationsverhalten zu ziehen. Die vielleicht wesentlichsten Beobachtungen, die wir mit dem angeschafften TEM gewonnen haben, sind allerdings in den beiden Publikationen von Annamalai et al 2016 & 2017 beschrieben. Hier konnten wir mittels TEM zeigen, dass die einzelnen in einem Patienten oder erkrankten Tier unterschiedlich strukturiert sind. Dies war zuvor bei Fibrillen aus dem Reagenzglas bekannt – für pathologische Fibrillen allerdings umstritten. In der Arbeit von Annamail et al. 2016 konnte allerdings der Polymorphismus der für Fibrillen aus unterschiedlichen Krankheiten, Geweben und Organismen klar belegt werden. Die zweite Arbeit geht dann noch einen Schritt weiter und zeigt, dass gleichartige Fibrillenmorphologien in verschiedenen Geweben des gleichen Patienten nachgewiesen werden können. Das heißt, dass es Mechanismen geben muss, die die einer gleichartigen Fibrillenstruktur in einem Patienten oder erkrankten Tier führen.

Publications

 
 

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