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Laser-induzierte Nanostrukturierung von dielektrischen Oberflächen mittels Selbstorganisationsprozessen von metallischen Dünnschichten

Antragsteller Dr. Pierre Lorenz
Fachliche Zuordnung Herstellung und Eigenschaften von Funktionsmaterialien
Förderung Förderung von 2014 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 249539097
 
Erstellungsjahr 2019

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Nanostrukturierte dielektrische Oberflächen haben vielfältige Anwendungsfelder. Die Verwendung von Laserverfahren, welche Selbstorganisationsprozesse ausnutzen, erlauben eine schnelle, flexible und großflächige Strukturierung. Das IPSM-LIFE (laser-induced front side etching using in-situ pre-structured metal layer) ist ein zweistufiger Prozess und erlaubt die Nanostrukturierung von dielektrischen Oberflächen, unterstützt durch einen selbstorganisierenden Schmelzumformungsprozess von Metallschichten. Die Niedrigfluenzbestrahlung (IPSM-LIFE STEP 1) eines metallschichtbedeckten Dielektrikums führt zum Aufschmelzen des Metalls und aufgrund der Oberflächenspannung und des Laserstrahl-induzierten Temperaturgradienten kommt es zur Bildung von statistisch verteilten bzw. periodischen metallischen Mirkound Nanostrukturen. Die Variation der Laserparameter sowie der Metallschichteigenschaften erlaubt die Herstellung von verschiedensten Metallgeometrien mit statistischer bzw. periodischer Verteilung. Zusätzlich wurde das Zeitverhalten der laserinduzierten Schmelzphase und deren Bewegung wurden mittels zeitaufgelöster optischer Messungen (Reflektion/Transmissionsmessungen und Pump-Probe Messungen) ermittelt. Das Zeitverhalten der Schmelzphase sowie die Geometrie der resultierenden Metallstrukturen lässt sich, mit guter Übereinstimmung, physikalisch Beschreiben durch Kopplung der Wärmeleitungsgleichung (Laser-Material-Wechselwirkung inklusive Phasenumwandlungen) mit der Navier-Stokes-Gleichung (Massentransport in der Flüssigphase). Die Hochfluenzbestrahlung (IPSM-LIFE STEP 2) der strukturierten Metallmaske führt zu einer Nanostrukturierung der dielektrischen Oberfläche durch Laserablation der Metallschicht und lokalisierter Ablation der dielektrischen Oberfläche. Das IPSM-LIFE Verfahren erlaubt die Herstellung von statistisch verteilten und periodisch angeordneten Strukturen mit einer minimalen lateralen Größe von 10 nm und einer erreichbaren Strukturtiefe von ~ 1 µm bei einem erreichbaren Aspektverhältnis bis zu 2. Das IPSM-LIFE Verfahren erlaubt die schnelle großflächige Strukturierung der Metallschicht (STEP 1) bzw. der dielektrischen Oberfläche (STEP 2). Es konnte eine Strukturierungsgeschwindigkeit von ~ 2.5 cm²/s experimentell erreicht werden. Die IPSM-LIFE – STEP 1 strukturierten Metallschichten erlaubt die lokale Variation der optischen Eigenschaften und damit die Herstellung von hochauflösenden Graustufenbildern. Weiterhin erlaubt die lokale und einstellbare Schmelzumformung die Einstellung des Wasserkontaktwinkels in einem Bereich von 97° - < 5°. Die IPSM-LIFE – STEP 2 strukturierte dielektrische Oberflächen wurden u.a. erfolgreich als diffraktives optisches Element verwendet.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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