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Beiträge zur Geschichte der Deklamationsforschung: Handschriften von S. I. Bernstejn und Wissenschaftsgeschichte des "Kabinetts zur Erforschung der künstlerischen Sprache"
Antragsteller
Professor Dr. Walter Koschmal
Fachliche Zuordnung
Allgemeine und vergleichende Literaturwissenschaft; Kulturwissenschaft
Förderung
Förderung von 2014 bis 2018
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 248410388
Anfang des 20.Jh. analysiert der russische Formalist S. I. Bernstejn (1892-1970) Tonaufzeichnungen von Gedichtvorträgen führender russischer DichterInnen. Er entwickelt dazu eigene Methoden der Analyse des gesprochenen Wortes und wendet sie an diesem Material an. Seine Theorie der klingenden künstlerischen Sprache (teorija zvucascej chudozestvennoj reci), die so genannte Deklamationstheorie, mit einer recht spezifischen Methodik und Terminologie, gerät in Vergessenheit.Das vor kurzer Zeit entdeckte Archiv von Bernstejn enthält danach umfangreiche unbekannte und unveröffentlichte Aufzeichnungen zu geplanten wissenschaftlichen Aufsätzen und Dokumenten der von ihm 1923 in Petrograd gegründeten Forschungsinstitution Kabinett zur Erforschung der künstlerischen Sprache (Kabinet izucenija chudozestvennoj reci (KICHR)).Das Projekt hat zwei Publikationen als Ziel. Der erste Teil soll die bislang nicht publizierten Materialien Bernstejns, die sich ganz unmittelbar auf die Erforschung und den Unterricht seiner Theorie der klingenden künstlerischen Sprache beziehen, enthalten. Der zweite Teil stellt eine detaillierte Analyse der Wissenschaftsgeschichte des Kabinetts zur Erforschung der künstlerischen Sprache anhand der Archivdokumente dar. Auf diese Weise wird ein neuer Blick in die Forschung und Forschungsgeschichte zum gesprochenen Wort geschaffen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen