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Besiedlungs- und Kulturlandschaftsentwicklung im Umfeld der Heuneburg während der Hallstatt- und Frühlatènezeit

Fachliche Zuordnung Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
Förderung Förderung seit 2014
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 248075961
 
Die Heuneburg besitzt seit vielen Jahrzehnten eine Schlüsselposition für die nationale und internationale Eisenzeitforschung. Die von der DFG geförderten Ausgrabungen auf dem Burgberg in den 1950er bis 1970er Jahren sowie die zwischen 2004 und 2010 durchgeführten Untersuchungen im Bereich der Vorburg und der Außensiedlung haben nicht nur zu einem wesentlich vertieften Verständnis der Heuneburg selbst und der sog. Fürstensitze geführt, sondern darüber hinaus die Erforschung der kulturellen Grundlagen und Prozesse während der Hallstattzeit entscheidend geprägt. Die Untersuchungen und z. T. überraschenden Neuentdeckungen der letzten Jahre (Stichworte: Steintor, Holzbrücke, Außensiedlung, Alte Burg, hallstattzeitliche Straße, Mädchen- und Holzkammergrab vom Bettelbühl) haben deutlich vor Augen geführt, welches enorme Forschungs- und Erkenntnispotential die Heuneburg für ein Langfristvorhaben bereithält. Bis heute nahezu unerforscht ist das weitere Umfeld der Heuneburg und die Frage nach den wirtschaftlichen, sozialen, verkehrsgeograhischen und rituellen Beziehungen zwischen Zentralort und Umland. Eines der zentralen Ziele des Langfristvorhabens stellt daher die Erforschung der Entwicklung der regionalen ländlichen Siedlungsstrukturen (offene Hofstellen, Weiler, Dörfer) während der Hallstatt- und Frühlatènezeit dar. Dazu werden systematische Feldbegehungen, großflächige geophysikalische Prospektionen und gezielte Ausgrabungen ländlicher Siedlungen in zwei Transekten, die unterschiedliche Naturräume abdecken, durchgeführt. Bisher unerforscht ist auch die Relation der weiteren (befestigten) Höhensiedlungen, und zwar einerseits zu ihrem jeweiligen kleinregionalen Umland, andererseits zur Heuneburg. Die im Langfristvorhaben vorgesehenen betreffenden Prospektionen und Ausgrabungen werden erst die notwendigen Grundlagen für die Datierung, Genese und funktionale Ansprache der Höhenbefestigungen liefern. Vordinglich ist dabei besonders die Überprüfung der Hypothese einer abgestuften Zentralität. Erstmals erforscht werden soll auch die regionale Entwicklung in der Frühlatènezeit, also im engeren Zeitraum unmittelbar nach der Aufgabe der Heuneburg. Jüngste Entdeckungen deuten darauf hin, dass die in der Hallstattzeit errichteten monumentalen Befestigungen und Riesengrabhügel die rituelle Landschaft nachhaltig bis in die Früh- und Mittellatènezeit prägten. Schließlich besteht auch hinsichtlich der Untersuchung der riesigen Außensiedlung noch dringender Forschungsbedarf, denn nur durch die systematische Untersuchung von besonders gut erhaltenen Arealen können verlässliche Rückschlüsse über ihre innere Struktur und über die zeitliche Abfolge der Baubefunde gewonnen werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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