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Messung divergenter Denkprozesse von Jugendlichen unter besonderer Berücksichtigung kultureller Einflüsse

Fachliche Zuordnung Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Förderung Förderung von 2014 bis 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 246486438
 
In diesem Projekt sollen zwei Bereiche von Fragestellungen zum divergenten Denken, einer zentralen Grundlage der Kreativität, untersucht werden. Der erste Bereich richtet sich auf die Entwicklung theoretisch fundierter psychometrischer Modelle für Tests zur Messung divergenten Denkens sowie auf die Bildung von neuen objektiven Scoring-Indizes, die mit subjektiven Scoring-Verfahren verglichen werden sollen. Im zweiten Bereich geht es um den Zusammenhang von divergenten Denkprozessen mit kulturellen Variablen. In Allgemeinen werden Tests zum divergenten Denken hinsichtlich dreier Aspekte ausgewertet: Flüssigkeit, Flexibilität und Originalität. Flüssigkeit stellt die Anzahl der Ideen dar, die eine Person während der Aufgabendurchführung generiert , die Flexibilität die Anzahl der unterschiedlichen verwendeten Kategorien und die Originalität repräsentiert die Einzigartigkeit der Ideen. Für diese drei Indizes des divergenten Denkens sollen mehrere Forschungsfragen untersucht werden. Für die Flüssigkeits- und Flexibilitätscores soll das Rasch-Poisson counts model (RPCM) anwendet werden, das explizit berücksichtigt, dass diese Scores Zähldaten sind: Dieses Modell, das die vorteilhaften Eigenschaften des logistischen Rasch-Modells besitzt, wurde bisher noch nicht für solche Daten eingesetzt. Damit ergeben sich hier einige spezifische methodische Fragen, die es zu beantworten gilt. Dabei soll der Einfluss spezieller Kategoriensysteme für die Zuordnung der Ideen auf die Verteilung der Scores untersucht werden. Üblicherweise werden die Kategorien durch trainierte Rater gewonnen. Eine andere Möglichkeit besteht darin, die Kategoriensysteme der Testteilnehmer selbst zu verwenden. Diese beiden Möglichkeiten sind bisher noch nicht verglichen worden, auch nicht hinsichtlich ihrer Auswirkung auf die Originalitätscores. Die unterschiedlichen Scores implizieren die folgenden methodischen Probleme: 1) Konfundierung von Flüssigkeit und Originalität, 2) Ambiguität der statistisch gewonnenen Seltenheit und 3) Abhängigkeit von der Stichprobengröße. Keiner der vorgeschlagenen Indizes berücksichtigt all diese Probleme, deren Auswirkungen auf die objektiven und subjektiven Indizes vergleichend untersucht werden sollen. Schließlich soll für die drei Scores des divergentes Denkens, Flüssigkeit, Flexibilität und Originalität, der Zusammenhang mit kulturellen Variablen untersucht werden, insbesondere mit der Zugehörigkeit zu multiplen Kulturen. Gerade diese Variable dürfte positiv mit der divergenten Denkfähigkeit korrelieren. Zusammengefasst sollen verschiedene Fragestellungen bei der Messung divergenter Denkprozesse unter besonderer Berücksichtigung des kulturellen Hintergrunds bearbeitet werden. Die komplementären Qualifikationen des französischen und deutschen Teams sind entscheidend für den Erfolg dieses Projekts.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Frankreich
Beteiligte Person Professor Dr. Todd Lubart
 
 

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