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Dokumentation und Auswertung der griechischen Inschriften Kretas (13.-17. Jh.)

Fachliche Zuordnung Alte Geschichte
Klassische, Provinzialrömische, Christliche und Islamische Archäologie
Förderung Förderung von 2013 bis 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 245593352
 
Ziel des Projektes ist, die griechischen Inschriften Kretas aus der Zeit der venezianischen Herrschaft (1211-1669) umfassend und systematisch zu dokumentieren und sie kulturhistorisch auszuwerten. Es handelt sich nach jetzigem Kenntnisstand um 462 Inschriften auf 343 Inschriftenträgern, wobei die große Mehrheit dieser Inschriften in Kirchen und Klöstern angebracht ist. Die Bedeutung dieses reichen Inschriftenschatzes, der erstaunlicherweise in der bisherigen Forschung wenig berücksichtigt wurde, liegt einerseits in der Vermittlung wertvoller historischer, kirchengeschichtlicher, soziologischer und kultureller Informationen sowie zusätzlicher wichtiger Hinweise, die für Kunsthistoriker und Philologen aufschlussreich sind. Die Inschriften sind in dieser Hinsicht eine wahre Fundgrube. Die ihnen inhärenten Informationen erlauben Einblicke über die Art der Gesellschaft, die sie produzierte, ihre religiösen und politischen Ansichten wie auch Rückschlüsse über das Stifterwesen, die Motive der Stiftungen, die auf Kreta aktiven Malereiwerkstätten und die auf der Insel benutzte Sprache und Ausdrucksweise. Aus dieser Zeit und für diese Regionen Kretas gibt es sonst kaum schriftliche Zeugnisse auf Griechisch, wenn man von literarischen Werken absieht, deren Informationen allerdings v.a. für die Geschichte der kretischen Städte von Bedeutung sind. Die venezianische Herrschaft (1211-1669) und die geopolitische Lage Kretas zwischen dem Osten und dem Westen bieten zudem einen besonders spannenden kulturhistorischen Rahmen, der auch für die mitteleuropäische Mediävistik von zentraler Bedeutung ist. Ferner sei betont, dass die Inschriften Kretas verglichen mit anderen Regionen des byzantinischen Kulturraumes zu einem sehr hohen Prozentsatz datiert sind. Zu betonen ist außerdem, dass die kretischen Inschriften die meisten namentlich bekannten Maler des gesamten byzantinischen Raums überliefern. All das bildet optimale Voraussetzungen für Untersuchungen kulturhistorischer Natur. Mit der wissenschaftlichen Dokumentation und Auswertung der kretischen Inschriften wird somit ein längst überfälliges, unentbehrliches Arbeitsinstrument entstehen, das einen wichtigen Beitrag zur Grundlangenforschung leistet und die Voraussetzungen für weiterführende Untersuchungen jeder erdenklicher Art schafft.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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