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Interaktionale Grammatik: Appositionen und appositionsähnliche Konstruktionen im gesprochenen Deutsch zwischen interaktionaler Praktik und syntaktischem Muster

Antragstellerin Professorin Dr. Evelyn Ziegler, seit 10/2016
Fachliche Zuordnung Einzelsprachwissenschaften, Historische Linguistik
Förderung Förderung von 2014 bis 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 245437051
 
Das Projekt versteht sich als ein Beitrag zur Klärung der Abgrenzung und Definition von Syntax im engeren und von Konversationsstruktur bzw. interaktionaler Struktur von Sprache im weiteren Sinn. Auf der Grundlage empirischer Analysen von weiten Appositionen sowie appositionsähnlichen Konstruktionen in der gesprochenen Sprache - einschließlich multimodaler Interaktionen - soll geklärt werden, inwieweit diese Strukturen als syntaktische Phänomene, also als Muster, betrachtet werden können und inwieweit es sich um offene und adaptive konversationelle Praktiken handelt, die besser mit gesprächsanalytischen Begriffen wie Inkrement, Reparatur oder Reformulierung zu fassen sind. Von besonderem Interesse sind dabei die Bereiche, in denen die Strukturen zwischen Musterhaftigkeit auf der einen und offener Prozesshaftigkeit auf der anderen Seite changieren. Zudem soll gefragt werden, welche sprachlichen und außersprachlichen Ressourcen bei der Produktion von Appositionen zum Einsatz kommen. So interessiert einerseits in besonderem Maße die prosodische Realisierung von Appositionen mit der Frage, ob sich unterschiedliche Typen von Appositionen auch formal über unterschiedliche prosodische Realisierungsweisen unterscheiden lassen, und andererseits sollen redebegleitende mimische, gestische und proxemische Faktoren berücksichtigt werden, die ebenfalls Aufschluss auf den Status unterschiedlicher Appositionstypen geben können. Dabei soll geklärt werden, inwieweit solche multimodalen Aspekte Teil der Syntax von Appositionen sind oder eher einem eigenen interaktionalen Bereich zugeordnet werden müssen.Für die Beantwortung dieser Fragen steht die Analyse der Funktionen von Appositionen und appositionsähnlichen Strukturen im Zentrum, speziell auch der den interaktionalen Settings geschuldeten Funktionen im Bereich der Sequenzorganisation, der Gattungsgebundenheit und des Interaktionsmanagements. Vor allem zu letzterem Bereich liegen in der Forschung bislang noch keine Untersuchungen vor. Im Rahmen des Projekts soll ein Beitrag zu einer Entwicklung einer interaktionalen Grammatik des Deutschen geleistet werden, indem geklärt wird, wie Grammatik-in-Interaktion im Spannungsfeld aus Musterhaftigkeit und Prozessualität entstehen kann. Appositionen und appositionsähnliche Strukturen liefern dabei aufgrund ihres breiten Form- und Funktionsspektrums einen besonders geeigneten Forschungsgegenstand, anhand dessen Vorschläge für den Aufbau einer solchen Grammatik-in-Interaktion gemacht werden können.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Ehemaliger Antragsteller Professor Dr. Wolfgang Imo, bis 9/2016
 
 

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