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Ko-Konstruktion von literarischen Bildungsvorstellungen im Verlauf der gymnasialen Oberstufe

Fachliche Zuordnung Allgemeines und fachbezogenes Lehren und Lernen
Förderung Förderung von 2013 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 244799801
 
Die empirische Untersuchung geht mit literaturdidaktischem und bildungssoziologischem Interesse und einem qualitativen Design der Fragestellung nach, wie es zur Entstehung und Festigung von Vorstellungen und Werthaltungen (Deutungsmustern) über Literatur bei Schüler/innen am Ende der Sek. II kommt. Dabei gehe ich von der Annahme aus, dass der schulische Unterricht im Fach Deutsch in Leistungs- und Schwerpunktkursen einen großen Einfluss auf das Zustandekommen solcher Werthaltungen über Literatur hat; beispielweise auf die von Schüler/innen und Studierenden geteilte Überzeugung, Goethes Faust sei ein wesentlicher Teil des Kernbestandes deutscher Literatur. So bezieht sich das Projekt auf die Frage, wie Bildungsvorstellungen (verstanden als Deutungsmuster und Wertvorstellungen literarischer Bildung von Schüler/innen und Lehrer/innen) wechselseitig im Sinne von Bestätigung, Ablehnung oder Variation konstruiert werden. Hierbei wird von einer Ko-Konstruktion im Rahmen des Unterrichtshandelns als einer interaktionstheoretischen Maßgabe ausgegangen (s. u.).Literarische Bildung wird als teilkollektives Deutungsmuster verstanden, das neben den Vermittlungsinstanzen von Familie sowie Peers vor allem durch die sozialen Praktiken der Vermittlungsinstanz Schule hervorgebracht wird und kulturelle Teilhabe ermöglicht. Man kann von einer großen Relevanz der (bislang von der Forschung unbeachteten) Fragestellung ausgehen, geht es doch um die Gewährleistung kultureller Kontinuität (hier bezüglich der Weitergabe der literarischen Tradition) und die Mechanismen, die diese ermöglichen. In methodischer Hinsicht sollen in videographierten Unterrichtssequenzen und anhand leitfadengestützter Interviews über den Unterricht die Aushandlungsprozesse und die Unterrichtskommunikation in Leistungs-/ Schwerpunktkursen der Sek. II beobachtet werden. Literarische Bildungsvorstellungen von Schüler/innen werden anhand narrativer Interviews erhoben. Die Einflüsse der weiteren Sozialisationsinstanzen, Familie und Peers, sollen mittels Fragebögen erhoben werden, um eine adäquatere Kontrolle dieser Variablen zu ermöglichen. Bei den beteiligten Lehrer/innen werden ebenfalls narrative Interviews im Vorfeld der Studie durchgeführt und Dokumente der Unterrichtsplanung ausgewertet, um die literarischen Bildungsvorstellungen zu ermitteln.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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