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Der Einfluss olfaktorischer Reize auf C-taktil vermittelte Berührungsempfindung

Antragstellerin Professorin Dr. Ilona Croy
Fachliche Zuordnung Kognitive, systemische und Verhaltensneurobiologie
Förderung Förderung von 2013 bis 2014
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 244747802
 
In dem Projekt wird der Einfluss von Gerüchen auf die C-taktil vermittelte positive Berührungsempfindung untersucht. Positive Berührung ist eine ganz basale Empfindung, die in fast allen sozialen Beziehungen eine große Rolle spielt, ganz besonders aber in Partnerschaften und in der Interaktion zwischen Eltern und Kindern. Es konnte gezeigt werden, dass C-taktile Afferenzen angenehme Berührung bei Menschen kodieren. Diese Neurone befinden sich in der beharrten Haut und antworten auf schmerzlose, mechanische Reizung. Die höchsten Feuerungsraten dieser Neurone werden bei langsamen Streicheln der Haut erreicht und die subjektive Angenehmheitsempfindung bleibt auch bei lang anhaltender Stimulation robust hoch. Ich möchte nun herausfinden, wie die Wahrnehmung von angenehmer Berührung durch Gerüche moduliert werden kann. Es ist bekannt, dass Gerüche ein großes Potential haben, Gefühle auszulösen. Sie können Stimmungen verändern und erzeugen, Informationen über den emotionalen Zustand anderer transportieren und spielen eine wichtige Rolle in der Partnerwahl. Daher vermute ich, dass Gerüche auch die Empfindung von angenehmer Berührung modulieren können. Es werden zwei Studien durchgeführt um diese Hypothese zu überprüfen: ein Verhaltensexperiment und eine fMRT-Studie. In beiden Studien werde die Probanden von einem Roboter am Arm mit C-taktil relevanter Berührung stimuliert. Vor dieser Stimulation wir einer von drei Gerüchen präsentiert: ein ekliger, ein angenehmer und eine neutraler als Kontrolle. Für das Verhaltensexperiment werden die Probanden gebeten, die Angenehmheit und Intensität der Berührung einzuschätzen, für die fMRT Studie werden die Hirnareale analysiert, die die Interaktion zwischen Geruch und Berührung kodieren. Im Ergebnis wird das Projekt das Verständnis zur Interaktion zwischen Geruch und Berührung vertiefen. Weiterhin hoffe ich, dass psychosomatische Erkrankungen, die mit einer Störung der Wahrnehmung angenehmer Berührung einhergehen, wie Essstörungen, Zwangsstörungen oder Autismus, besser verstanden werden können.
DFG-Verfahren Forschungsstipendien
Internationaler Bezug Schweden
 
 

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