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Leistungsuntersuchung für den städtischen Schienengebundenen Verkehr unter besonderer Berücksichtigung des Mischverkehrs
Antragsteller
Professor Dr.-Ing. Ullrich Martin
Fachliche Zuordnung
Verkehrs- und Transportsysteme, Intelligenter und automatisierter Verkehr
Förderung
Förderung von 2013 bis 2015
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 244589100
In städtischen Mischverkehrszonen wird der schienengebundene Verkehr stark vom Straßenverkehr beeinflusst, der sich aus einzelnen Fahrzeugen und Fußgängern zusammensetzt. Demzufolge wirkt sich der städtische Mischverkehr auch auf die Ergebnisse von Leistungsuntersuchungen für schienengebundene Verkehrssysteme aus. Das Ziel des hier beantragten Forschungsvorhabens ist die Ableitung eines Simulationsmodells für den urbanen schienengebundenen Verkehr unter Berücksichtigung des Mischverkehrs mit einer systematischen universellen stochastischen Beschreibung der verschiedenen Einflüsse, um die Genauigkeit der Ergebnisse von Leistungsuntersuchungen zu erhöhen. Als Folge der stochastischen Einflüsse des Mischverkehrs ist eine Anpassung der für die Simulationsmethodik der Leistungsuntersuchung benutzten Wartezeitfunktion erforderlich. Im Vergleich zum bereits existierenden Modell wird durch das neue Simulationsmodell der Aufwand für die Nutzung signifikant verringert und durch eine deutlich höhere Flexibilität eine bessere Anwendbarkeit in verschiedenen Anwendungsfällen sichergestellt; außerdem wird der Zusammenhang zwischen der systematischen methodischen Beschreibung des Mischverkehrs und dem Modell verdeutlicht. Es werden hierzu zwei unterschiedliche Ansätze entwickelt. Im ersten Ansatz - dem Modellierungsansatz - wird eine systematische, unabhängig vom konkreten Anwendungsfall nutzbare Bewertungsmethode für die Bestimmung der signifikanten Infrastrukturabschnitte entwickelt, auf denen der Individualverkehr innerhalb des Simulationsmodells als schienengebundenen Verkehr abgebildet wird. Bei diesem Ansatz können die Einflüsse auf den schienengebundenen Verkehr direkt in der Simulation durch bereits vorhandene Erkenntnisse universell beschrieben werden. Dazu soll das unterschiedliche Verhalten des Individualverkehrs und des schienengebundenen Verkehrs unter verschiedenen Belastungen hergeleitet und berücksichtigt werden. Der zweite Ansatz - der Verteilungsansatz - umfasst die Beschreibung der stochastischen Störeinflüsse des Individualverkehrs durch mathematische Verteilungen. Darüber hinaus werden durch eine systematische Untersuchung und Kategorisierung einige wesentliche Einflüsse in die Charakteristik des Simulationsmodells für den schienengebundenen Verkehr integriert, wodurch sich in bestimmten typischen Situationen die Beschreibung der stochastischen Einflüsse vereinfachen lässt. Zur Untersuchung und Klassifizierung der Einflüsse werden zunächst geeignete Daten erfasst und durch eine Sensitivitätsanalyse bewertet. In einem Vergleich mit dem bereits existierenden Modell werden die Verbesserungen der beiden neuen Ansätze beleuchtet. Ergänzend werden die Wirkungen der beiden Ansätze anhand verschiedener Anwendungsfälle vergleichend aufgezeigt.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen