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Das Verbalsystem des Mbum (Adamawa, Kamerun)

Fachliche Zuordnung Angewandte Sprachwissenschaften, Computerlinguistik
Afrika-, Amerika- und Ozeanienbezogene Wissenschaften
Förderung Förderung von 2013 bis 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 241599045
 
Ausgehend von und mit Schwerpunkt auf dem "Verbalsystem des Mbum" soll eine im Ansatz funktio-naltypologische, deskriptive Grammatik dieser Adamawa-Sprache (Zentral-Adamawa, Süd-Mbum) er-stellt werden. Dabei kann u.a. auf eine phonologische Beschreibung dieser Sprache durch Hagège (1970) zurückgegriffen werden. Das Verbalsystem der Zentral-Adamawasprachen im Allgemeinen und des Mbum im Besonderen weist aus sprachtypologischer Sicht, sowie in Hinblick auf Fragen der kognitiven Linguistik, eine Reihe interessanter Phänomene auf: Tonale Polarität (Argumentenstruktur), eine äußerst hohe Komplexität des (phonologischen) Verbwortes (Akkumulation enklitischer Elemente, u.a. auch zur Aspektmarkierung), sowie vor allem den Bereich der komplexen Prädikate und der Verbserialisierung .Insbesondere eine genauere Untersuchung letzteren Phänomens in Sprachen der Mbum-Gruppe ver-spricht interessante und weiterführende Ergebnisse. So lassen sich im Kare (Untergruppe Ost-Mbum) und im Dii (Zentraladamawa, Duru-Cluster), zwei dem Mbum verwandte Sprachen, serielle Verbkonstruktionen (kurz: SVC) mit besonderen Eigenschaften finden, sogenannte narrative SVC, in denen ein Bewegungsverb innerhalb der SVC die übrigen Verben, bzw. Verbalhandlungen in einen bestimmten räumlichen Rahmen bettet (Markgraf, 2011). Solche SVC, die bereits für Sprachen Papua-Neuguineas dokumentiert wurden (Pawley und Lane 1998), sind auch hinsichtlich weitergehender Untersuchungen zur Konzeptualisierung von Raum und Zeit in unterschiedlichen Sprachen (vgl. hierzu Givón 1991) von Interesse. Die gewonnenen Ergebnisse sollen mit solchen aus dem noch laufenden Projekt des Antragsstellers "Grundlagenforschung in den Adamawasprachen" zum typologischen Vergleich innerhalb des Adamawa-Komplexes zusammengeführt werden und ggf. in übergeordnete Fragestellungen münden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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