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Migrantische Ökonomie und räumliche Entwicklung. Die Handhabung eines Potentials der Stadt- und Regionalentwicklung auf kommunaler Ebene

Fachliche Zuordnung Humangeographie
Förderung Förderung von 2013 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 240500419
 
Auch wenn in Wissenschaft und Öffentlichkeit seit geraumer Zeit eine potentialorientierte Perspektive auf die Bevölkerung mit Migrationshintergrund proklamiert wird, richtet sich bei der Suche nach den Potentialen der räumlichen Entwicklung der Blick fast nie auf die migrantische Ökonomie. Dies findet seine Entsprechung darin, dass es in deutschen Kommunen, Landkreisen und Regionen nur wenige praktische Ansätze zur gezielten Förderung der migrantischen Ökonomie gibt. Insbesondere außerhalb der großen urbanen Zentren bleiben die von ihr für die räumliche Entwicklung ausgehenden Impulse fast gänzlich unbeachtet. Das beantragte Vorhaben behandelt die migrantische Ökonomie aus der Perspektive der räumlichen Entwicklung. Es will herausfinden, welche Ansatzpunkte - nicht zuletzt in gering verdichteten Räumen - bestehen, das Potential der migrantischen Ökonomie für die räumliche Entwicklung auf kommunaler Ebene aufzugreifen, welche Hindernisse einer stadt- und regionalentwicklungspolitischen Inwertsetzung dieses Potentials entgegenstehen und wie diese Hindernisse gegebenenfalls ausgeräumt werden können. Mit der Erörterung dieser Fragen wird eine doppelte Forschungslücke geschlossen: Zum einen wird die bislang nicht ausreichend berücksichtigte lokale bzw. kommunalpolitische Dimension der migrantischen Ökonmomie in den Fokus gerückt. Zum anderen werden gezielt die außerhalb der großen Agglomerationen liegenden Räume in den Blick genommen. Das beantragte Vorhaben ist durch ein fallstudienorientiertes Forschungsdesign gekennzeichnet und bedient sich eines Mix aus qualitativen und quantitativen empirischen Forschungsmethoden. Als Fallstudienregionen dienen zwei weiträumig zugeschnittene sowohl städtisch als auch ländlich geprägte Räume: die Kammerregionen (regionale Gliederung der Industrie- und Handelskammer) Braunschweig und Rostock. Die auf zweieinhalb Jahre angelegte Forschung ist in insgesamt fünf Projektbausteine gegliedert und umfasst eine grobe Bestandsaufnahme zur migrantischen Ökonomie in den beiden Fallstudienregionen, eine detaillierte Analyse des kommunalpolitischen Umgangs mit der migrantischen Ökonomie sowie eine eingehende empirische Auseinandersetzung mit der wechselseitigen Perspektive, die Akteure aus Kommunalpolitik und Wirtschaftsverbänden einerseits und Repräsentantinnen und Repräsentanten der migrantischen Ökonomie andererseits aufeinander einnehmen. Als Resultat des Vorhabens werden- die Optionen und Grenzen einer Inwertsetzung der migrantischen Ökonomie für die lokale und regionale räumliche Entwicklung identifiziert,- die bezüglich einer solchen Inwertsetzung bestehenden Stärken und Schwächen lokaler und regionaler Governancemuster in den beiden Fallstudienregionen benannt, - generelle Schlussfolgerungen und Handlungsempfehlungen formuliert, wie migrantische Wirtschaftsmilieus im Rahmen räumlicher Entwicklungsstrategien adressiert werden können.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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