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Charakterisierung neu gebildeter Interneuronen im Riechkolben durch konditionalen Gen-Knock-out
Antragstellerin
Professorin Dr. Hannah Monyer
Fachliche Zuordnung
Kognitive, systemische und Verhaltensneurobiologie
Förderung
Förderung von 2006 bis 2010
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 14494825
Eine Vielzahl von Studien haben gezeigt, dass adulte Neurogenese der Erneuerung von Interneuronen im Riechkolben dient. Allerdings bleibt die funktionelle Bedeutung dieses Prozesses für die Struktur des Riechkolbens sowie für Duftstoffunterscheidung und Erinnerung noch aufzuklären. Wir haben transgene Mauslinien hergestellt, die den EGFP-Reporter unter der Kontrolle des Gens für den ionotropen 5HT3Asserotoninrezeptor exprimieren und haben im postnatalen Mausgehirn spezifische und ausgedehnte EGFP-Expression in Neuroblasten des Rostralen Migratorischen Stroms (RMS) gefunden, die zum Riechkolben wandern, um dort neue Interneurone zu bilden. Elektrophysiologische Ableitungen haben die Expression von 5HT3A-Rezeptoren in den EGFP-exprimierenden Zellen dargestellt, und die Migration der Zellen im RMS wurde von einem 5HT3-Rezeptor-Antagonisten beeinflusst. In dem hier beantragten Projekt planen wir, die Bedeutung der adulten Neurogenese für Struktur und Funktion des Riechkolbens zu untersuchen, indem wir die Expression dieses Rezeptors im Riechkolben genetisch ausschalten, der nach unserer pharmakologischen Evidenz eine Rolle beim Umsatz der Interneurone im Riechkolben hat. Zu den geplanten genetischen Manipulationen, die einen zeitlich befristeten, konditionalen Knock-out des 5HT3A-Rezeptors zum Ziel haben, gehört die Herstellung von gefloxten 5HT3A-Rezeptor-Allelen, die Expression von pharmakologisch induzierbarer Cre-Rekombinase unter der Transkriptionkontrolle des 5HT3A-Promotors sowie Virus-vermittelte Cre-Expression nach stereotaktischer Applikation des viralen Konstrukts. Der Effekt der Ausschaltung des 5HT3A-Rezeptors im Riechkolben wird histologisch beurteilt, und zudem in einem Verhaltensassay (go-no-go olfactory operant task) zu Geruchsunterscheidung und Lernvermögen untersucht.
DFG-Verfahren
Forschungsgruppen
Teilprojekt zu
FOR 643:
Informationsverarbeitung im Riechsystem