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Rollenwandel und Rollenkontestationsprozesse in der VR China: Globalisierung "chinesischer" Ordnungskonzeptionen?

Fachliche Zuordnung Politikwissenschaft
Förderung Förderung seit 2014
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 238920157
 
Das Forschungsprojekt beleuchtet die globalen Implikationen, die aus den institutionellen Reformen und der Neuausrichtung des chinesischen Entwicklungsweges seit 2013 resultieren. Bei der Re-Kalibrierung des chinesischen Partei-Staates werden - wie die Auswertung der innerchinesischen Debatten zu Governance-Formen und Entwicklungswegen (2002-2017) gezeigt hat - Veränderungen des globalen Handlungsumfeldes reflektiert und mögliche Spill-Over-Effekte auf die VR China kalkuliert. Zugleich aber impliziert die verstärkte globale Präsenz der VR China und ihre neue Wirtschaftsstärke, daß chinesische Governance-Konzeptionen an Einfluß auf die Reform der internationalen Institutionenordnung gewinnen könnten. Die "Neue Seidenstraßen"-Initiative ist nur ein Beispiel, wie nationale Entwicklungsmodelle der VR China auf regionale und globale Räume umgeschrieben werden.Innerhalb der VR China liegen zahlreiche konkurrierende Konzeption von politischer Herrschaft, Ordnungsprinzipien und Chinas globaler Rolle vor, die unter den Faktionen innerhalb der Kommunistischen Partei wie auch den zahlreichen epistemischen Gemeinschaften kontrovers debattiert werden. Chinas offizielles nationales Rollenset durchläuft eine umfassende Rekonfiguration. Untersuchungen zu dem Phänomen der Rollenkontestation haben sich bislang primär auf demokratisch pluralistische Systeme konzentriert. Rollenkontestationsprozesse in modernen Autokratien sind weiterhin untertheoretisiert; die Rekonfiguration des offiziellen Rollensets der VR China und der damit verbundenen Konzepte Identität und (globaler) Status ist noch nicht umfassend systematisch aufgearbeitet worden. Das Forschungsprojekt möchte diese Lücke schließen. Hierzu sollen vertikale und horizontale Rollenkontestationsprozesse und die Rekalibrierung des offiziellen nationalen Rollensets der VR China unter Berücksichtigung der (Rollen-)Interaktionen mit zentralen anderen Staaten untersucht werden. Änderungen hinsichtlich offizieller Rollenansprüche oder Modifikationen hinsichtlich der strategischen globalen Positionierung eines Akteurs müssen nicht - wie die Forschung zu Rollenkontestationsprozessen in demokratisch-pluralistischen Systemen gezeigt hat - aus globalen Strukturveränderungen resultieren. Vielmehr können diese auch Paradigmenwechsel und die partielle Substituierung von Leitideen im nationalen Kontext abbilden. Dies hat unmittelbare Implikationen für den Bereich der Politikanalyse und Politikberatung: Eine systematische theoriebasierte Analyse der Rollenkontestationsprozesse der VR China wird vor diesem Hintergrund zu einer unverzichtbaren Grundlage für die Bestimmung der treibenden Kräfte und Determinanten hinter den offiziellen Rollenansprüchen der VR China und ihrer strategischen Positionierung in bilateralen Interaktionen und auf weltpolitischer Ebene.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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