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Risikofaktoren für die Krankheitsprogression der geographischen Atrophie (GA)

Fachliche Zuordnung Augenheilkunde
Förderung Förderung von 2013 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 235219383
 
Im Rahmen von klinischen Studien konnte eine Vielzahl von Risikofaktoren für die Progression der geographischen Atrophie (GA) bei altersabhängiger Makuladegeneration (AMD) identifiziert werden. Hierzu zählen morphologische Charakteristika, die mittels hochauflösender in vivo Bildgebung visualisiert werden können, sowie genetische Faktoren. Die Heterogenität dieser Studien erlaubte allerdings bisher keinen direkten Vergleich dieser Risikomerkmale hinsichtlich ihrer genauen prognostischen Relevanz. Mit der FAM- (DFG SPP 1088) und der laufenden DSGA- (Directional spread of GA in AMD, DFG FL 658/4-1) Studie steht eine einzigartige longitudinale Datensammlung zur Verfügung, die eine systematische Analyse dieser beschriebenen Risikofaktoren erlaubt. Ziel des ersten Teilprojektes ist, die relevantesten prognostischen Variablen für die GA Progression anhand der FAM- und der bisherigen DSGA-Datensätze zu identifizieren. Diese Information ist für die individuelle Prognose sowie für die Planung zukünftiger interventioneller Studien von Bedeutung. Die genaue Kenntnis der relevantesten Merkmale würde die Identifizierung von Patienten mit erhöhtem Risiko für eine schnellere Krankheitsprogression erleichtern. Dementsprechend könnte das Design zukünftiger Studien angepasst werden, um die Beobachtungsdauer, Anzahl an Patienten und Kosten zu reduzieren. Degenerative Prozesse der Choroidea werden als Faktoren für die Progression der GA diskutiert. Bisher standen keine geeigneten bildgebenden Verfahren zur Verfügung, die Sequenz einer Perfusionsstörung der Choriokapillaris (CC) mit folgender Ausbildung einer GA in vivo darzustellen. Im zweiten Teilprojekt sollen unter Anwendung der sog. Optischen Kohärenztomographie Angiographie (OCT-A), einem neuen bildgebendem Verfahren, das die dreidimensionale Darstellung der vaskulären Strukturen und der Perfusion der Choroidea erlaubt, Veränderungen der CC Perfusion und deren Einfluss auf die direktionale GA Progression untersucht werden. Zu Beginn haben Patienten mit GA typischerweise keine oder nur eine geringe Minderung der zentralen Sehschärfe. Dennoch berichten sie häufig über eine eingeschränkte Lesefähigkeit. Es ist bekannt, dass die Lesegeschwindigkeit von der Lokalisation der GA abhängt. Allerdings wurden die genauen Zusammenhänge zwischen Lesefähigkeit und direktionaler GA-Progression bisher noch nicht untersucht. Im dritten Teilprojekt wird die Hypothese getestet, dass eine Abnahme der Lesegeschwindigkeit mit der GA-Größe und der -Progression in bestimmten retinalen Sektoren korreliert. Ziel der Analyse ist, Veränderungen der Lesegeschwindigkeit als funktionellen Endpunkt für die GA Progression zu validieren. Darüber hinaus sollen diese Daten helfen, Patienten mit erhöhtem Risiko einen Verlust der Lesefähigkeit zu erleiden zu identifizieren. Wenn Therapien zur Verlangsamung der GA Progression zur Verfügung stehen werden, ist diese Information für behandelnde Ärzte, Behörden und Krankenkassen von großer Bedeutung.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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