Visuomotorische Transfereffekte in verschiedenen distalen Handlungsräumen
Zusammenfassung der Projektergebnisse
Die Vielseitigkeit und Adaptationsfähigkeit des visuomotorischen Systems ist seit Beginn der experimentellen Psychologie Gegenstand der Forschung. Innerhalb der in dieser Zeit erarbeiteten Fülle empirischen und theoretischen Wissens wird der Kontext von Handlungsausführung und Handlungsmodifikation, beispielsweise infolge von Adaptationslernen, allgemein als wichtiger Einflussfaktor anerkannt. Jedoch hat erst jüngere Evidenz die determinierende Bedeutung der global-räumlichen Handlungsraumes für motorische Steuerungsprozesse nahegelegt. Das vorliegende Projekt untersuchte den Einfluss der Raumsymmetrie auf die Generalisierung der Adaptation an visuomotorische Rotationstransformationen vor dem Hintergrund „räumlicher Wiederangleichung“ als theoretisches Erklärungskonstrukt. Im Verlauf einer ersten Versuchsreihe gelang es, dass in der Literatur berichtete Auftreten gleich- sowie gegenläufiger Doppeladaptation infolge einer rotationalen visuomotorischen Transformation zu replizieren. Die beobachteten Interferenzeffekte bei der Adaptation an räumlich getrennte Rotationen mit unterschiedlichen Vorzeichen ist indikativ für eine relativ breite Adaptationsgeneralisierung bei einer rotationalen Transformation, die im Widerspruch zu bisherigen Befunden steht. Eine zweite Experimentalserie beschäftigte sich innerhalb des zuvor etablierten Paradigmas mit dem Einfluss der vertikalen Symmetrie des Handlungsraumes unter Beachtung der Kongruenz von egozentrischer und allozentrischer Symmetrie des visuellen und motorischen Handlungsraumes. Erwartungskonform bleibt ein paralleler Adaptationstransfer erhalten, wenn egozentrische und allozentrische Symmetrie übereinstimmen, geht aber mit Auflösung der Handlungsraumkongruenz verloren. Eine in einer weiteren Serie von Experimenten untersuchte Umkehr der Stimuluskonfiguration konnte hingegen keinen raumparallelen Adaptationstransfer induzieren. Im Rahmen eines dritten Untersuchungsstrangs konnte die „räumliche Wiederangleichung“ (Redding & Wallace, 2006) erfolgreich als plausibler Erklärungsansatz etabliert und von Alternativerklärungen abgegrenzt werden. In weiteren Experimenten wurde die Vorhersage einer wechselseitigen Beeinflussung von Wahrnehmung und Handlung als Folge einer Tiefeninduktion mittels visueller Hinweisreize (Texturgradient) einerseits sowie mittels visuomotorischer Transformation (Streckung und Stauchung) untersucht.
Projektbezogene Publikationen (Auswahl)
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(2013). Driven by the Efficiency: Spatial Realignment in sensorimotor Adaptation. In Abstracts of the Psychonomic Society: 54th annual meeting, November 14–17, 2013 (p. 194). Austin, Tex.: Psychonomic Society Publishing
Wang, L., & Müsseler, J.
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(2013). Spatial realignment in sensorimotor adaptation: taking the efficiency into account. Journal of Experimental Psychology. Human Perception and Performance, 39(6), 1763–1774
Wang, L., Rand, M. K., & Müsseler, J.
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(2014). Concurrent adaptation to opposite visual distortions: impairment and cue. Psychological Research, 78(4), 453–464
Wang, L., & Müsseler, J.
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(2014). Influence of spatial workspace characteristics on sensorimotor learning. In A. C. Schütz, K. Drewing, & K. R. Gegenfurtner (Eds.), Abstracts of the 56th Conference of Experimental Psychologists: TeaP 2014, March 31st to April 2nd 2014 in Gießen (p. 278). Lengerich: Pabst Science Publishers
Weber, P., Müsseler, J., Tiggelbeck, J. A., & Wang, L.
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(2014). Influence of Spatial Workspace Characteristics on Sensorimotor Learning. In P. Cicheck et al. (Eds.), 3. Doktoranden-Workshop Allgemeine Psychologie: 23. bis 25.05.2014, Aachen (p. 13). Aachen: Lehr- und Forschungsgebiet Arbeits- und Kognitionspsychologie
Tiggelbeck, J. A.
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(2014). Spatial Workspace Symmetry Affects Generalization of Sensorimotor Learning. In Abstracts of the Psychonomic Society: 55th annual meeting, November 20–23, 2014 (p. 160). Austin, Tex.: Psychonomic Society Publication
Tiggelbeck, J. A., & Müsseler, J.