The pace-of-life syndrome in Eastern chipmunks (Tamias striatus)
Final Report Abstract
Das übergeordnete Ziel dieses Projektes war es, Zusammenhänge zwischen physiologischen, verhaltensbiologischen und life-history Merkmalen auf der innerartlichen Ebene zu untersuchen. Die heuristische Theorie des pace-of-life syndrome nimmt an, dass diese Merkmale als Pakete in einem koevolutiven Prozess in Anpassungen an gemeinsame Umweltbedingungen entstanden. Vergleiche zwischen Arten konnten diese Zusammenhänge zwischen physiologischen und life-history Merkmalen empirisch bestätigen. Bisher wenig verstanden ist, ob diese Zusammenhänge auch innerhalb von Arten bestehen und ob intrinsische individuelle Unterschiede im Verhalten ein Teil des pace-of-life syndrome sind. Des Weiteren sind die Richtungen der funktionalen Beziehungen zwischen wichtigen Teilen des pace-of-life syndrome nicht gut aufgelöst. In diesem Projekt wurden wir spezifische Vorhersagen von zwei gegensätzlichen Hypothesen über die Zusammenhänge zwischen Metabolismus, Verhaltenstyp und life-history empirisch getestet. Basierend auf langzeitlichen Datensätzen wurden individuelle Unterschiede in der Stoffwechselrate, dem Einsatz von Winterschlaf und den stabilen Verhaltensmerkmalen beim Streifenbackenhörnchen (Tamias striatus) quantifiziert und mit langzeitlichen Informationen zur Lebensgeschichte in Beziehung gesetzt. Diese Analysen haben ergeben, dass sich Individuen grundsätzlich in ihren Energiesparstrategien während des Winterschlafs unterscheiden und dass diese Unterschiede Konsequenzen auf das Überleben und den Reproduktionserfolg haben. Desweiteren konnte gezeigt werden, dass individuellen Unterschiede in Energiesparstrategien und im Metabolismus integriert sind in ein pace-of-life syndrome. Die Ergebnisse unterstützten aber keine der beiden Hypothesen vollständig. Diese gemischten Befunde stehen im Einklang mit den Ergebnissen anderer publizierter Studien und legen nahe, dass die pace-of-life syndrome Hypothese einer konzeptionellen Überarbeitung bedarf. Deshalb haben wir verschiedene Projekte ins Leben gerufen, um gemeinsam mit anderen Wissenschaftler eine generelle Theorie und spezifische Modelle zu entwickeln, welche die koevolutiven Prozesse zur Entstehung der Zusammenhänge zwischen verschiedenen Merkmalen im pace-of-life syndrome vor dem Hintergrund variabler ökologischer Umweltbedingungen überzeugender erklären kann.