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Etymologisches Wörterbuch des Akkadischen (EDA)
Antragsteller
Professor Dr. Manfred Krebernik; Professor Dr. Michael P. Streck
Fachliche Zuordnung
Ägyptische und Vorderasiatische Altertumswissenschaften
Förderung
Förderung von 2013 bis 2023
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 230481373
Das keilschriftlich notierte Akkadisch (Babylonisch-Assyrisch) ist nicht nur die älteste überlieferte semitische Sprache, sondern nach Dauer und Umfang der Dokumentation auch die bedeutendste altorientalische Sprache und eine der am besten belegten Sprachen der Antike: die Größe des akkadischen Textkorpus entspricht etwa der des antiken Latein bis ca. 300 n. Chr. Im südlichen Zweistromland, wo die Zeugnisse um 2600 v. Chr. einsetzen, stand das Akkadische zunächst in Wechselwirkung mit dem Sumerischen, das es um 2000 v. Chr. als Umgangssprache verdrängte. Im östlich benachbarten Reich Elam wurde das Akkadische zu Beginn des 2. Jt.s zumindest als Schriftsprache übernommen und stand dort in Wechselwirkung mit dem Elamischen. Mehrere nach Mesopotamien eindringende Völkerschaften wie Gutäer, Amurriter, Hurriter und Kassiten übernahmen das Akkadische ebenfalls zumindest als Schriftsprache. Als Sprache bedeutender Reiche auf mesopotamischem Boden (Babylon, Assur) gewann das Akkadische im 2. Jt. v. Chr. überregionale Bedeutung, so dass es beispielsweise auch von den Hethitern in Kleinasien und von den ägyptischen Pharaonen im internationalen Schriftverkehr benutzt wurde. Im Laufe des 1. Jt.s wurde das Akkadische zunehmend vom nordwestsemitischen Aramäischen verdrängt, das seinerseits nach der Ausbreitung des Islam vom Arabischen, einer weiteren semitischen Sprache überlagert wurde.Das Akkadische ist somit einerseits für die Rekonstruktion der ältesten semitischen Sprachgeschichte von größter Bedeutung, andererseits als Ursprung, Rezeptor und Transmitter von Lehn- und Fremdwörtern semitischer und nicht-semitischer Provenienz, die sich z.T. bis in moderne Sprachen verfolgen lassen. Sieht man von den seit 1974/5 entdeckten Texten von Ebla ab, ist der akkadische Wortschatz ist mittlerweile durch zwei große Wörterbücher (AHw. und CAD) relativ gut erschlossen. Als sprachhistorisches Reservoir ist das Akkadische jedoch bislang noch nicht umfassend erforscht und analysiert worden. Diese Aufgabe soll das beantragte Projekt erfüllen, wobei zahlreiche Erkenntnisse sprach- und kulturgeschichtlicher Art zu erwarten sind.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Russische Föderation
Kooperationspartner
Professor Dr. Leonid Kogan, bis 3/2022