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Sport und Fotografie in den USA zwischen den Weltkriegen. Eine Körpergeschichte der Moderne als Kulturgeschichte des Politischen

Fachliche Zuordnung Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung Förderung von 2012 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 230125758
 
Das Forschungsprojekt ist an der Schnittstelle von drei historiografischen Feldern verortet: Einer Kulturgeschichte des Politischen in den USA in den Jahren zwischen den Weltkriegen, einer Konzeption von Sportgeschichte als einer Geschichte moderner Körper sowie der Akzentuierung visueller Quellen, hier der Fotografie, in der Geschichtswissenschaft. Ein wichtiges Anliegen ist es, den Mehrwert der Sportfotografie als bedeutsames Primärmaterial für eine politische Kulturgeschichte hervorzuheben.So verstanden ist es das Ziel der Studie zu zeigen, wer in den USA wie und warum auf soziale, ökonomische, politische und kulturelle Ressourcen zugreifen und an Gesellschaft partizipieren konnte. Die Bemühungen um Etablierung und Festschreibung von Formen gesellschaftlicher Hegemonie setzten in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts oftmals an Vorstellungen vom Körper an; gleiches gilt für die Kritik an oder auch den Widerstand gegen derlei Zuschreibungen. Sport und seine fotografischen Repräsentationen waren, so die These des Projekts, produktive Bestandteile in diesen gesellschaftlichen Auseinandersetzungen. Sie hatten damit auch bedeutende Konsequenzen für die Lebenswelt einer großen Gruppe von Menschen. Vorstellungen von Geschlecht, Rasse, Klasse, Alter oder auch von Befähigung oder Behinderung wurden nicht zuletzt auch auf diese Weise entworfen, transportiert und angeeignet.Angelpunkt des Projekts ist die zeitgenössische Selbstwahrnehmung der USA als modern. In den affirmativen wie kritischen Auseinandersetzungen mit den damaligen Vorstellungen der Moderne spielten Vorstellungen von Körpern in Bewegung sowie deren Repräsentationen in der immer sichtbarer und technisch ausgefeilter werdenden Sportfotografie eine tragende, Bedeutungen generierende Rolle. Das moderne Medium der Fotografie stand dabei in einem engen Austauschverhältnis mit den modernen Phänomenen des Sporttreibens wie des Zusehens beim Sport. Wenn der Akt des Fotografierens die Relevanz des Repräsentierten erst herstellt, wie Susan Sonntag bemerkte, dann verweist die schiere Häufigkeit, mit der ein Kameraobjektiv auf Sport treibende Körper gerichtet wurde, auf deren gesellschaftspolitische Stellung. Dies verdeutlichen Bewegungsstudien aus angewandten Wissenschaften ebenso wie die Pressefotografie und Werbefotografie, künstlerische Collagen oder auch private Aufnahmen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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