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Pasture rehabilitation on, and management of degraded areas in the Andes of South Ecuador

Applicant Professor Dr. Erwin Beck, since 4/2014
Subject Area Ecology and Biodiversity of Plants and Ecosystems
Term from 2013 to 2019
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 227674295
 
Dieses Wissenstransferprojekt ist im San Francisco-Tal in den Anden Südecuadors angesiedelt. Das dem Projekt zugrunde liegende Problem der Aufgabe von Weideflächen wegen zu starker Verunkrautung, vor allem durch den Adlerfarn, ist in den tropischen Anden weit verbreitet. Im San Francisco-Tal beträgt der Anteil solcher nicht mehr nutzbarer Flächen bereits 11%. Nach vorhergehenden Untersuchungen ist der Befall durch den Adlerfarn eine Folge der traditionellen Verwendung von Feuer zum Roden des Waldes und zur Weidepflege. Der Farn wird durch die Hitze trotz Abbrennen der Wedel in seiner Wüchsigkeit gefördert. Obwohl der Farn wegen der tief im Boden liegenden Rhizome nicht völlig ausgemerzt werden kann, gelang in einem 2-Phasen Experiment auf einem stark befallenen Berghang (in ca. 2000 m Höhe) eine starke Dezimierung und eine Regeneration der Weideflächen. In dem Transferprojekt sollen die Versuchsflächen nun zum einen auf ökonomisch relevante Flächengrößen ausgedehnt und die Weideregenerationsversuche entlang eines Höhengradienten von 1000 bis 2400 m durchgeführt werden. Dafür wollen ansässige Bauern Teile ihrer aufgegebenen Weiden und örtliche Behörden Arbeitskräfte zur Verfügung stellen. In dem Projekt sind jedoch noch mehrere wissenschaftliche Fragestellungen enthalten: 1. Langfristiger Adlerfarnbefall führte zu einer Verarmung der Böden, insbesondere an P und N. Für eine rentable Grasproduktion ist ein zusammen mit Projekt B1 erarbeitetes Düngungsprotokoll nötig. 2. Da Adlerfarn nicht völlig ausgemerzt werden kann, muss sein Wiederaufkommen unterdrückt werden. Das geschieht am besten durch Niedertreten der Wedel beim Weidegang. Ziel sind kürzere Rotationszeiten, die aber der Produktivität der Weiden angepasst werden müssen. 3. Das in der Region verbreitetste Weidegras ist das C4-Gras Setaria sphacelata, das in den tieferen wärmeren Lagen gut gedeiht, dessen Konkurrenzstärke aber in den Hochlagen nachlässt. Die C3-Pflanze Adlerfarn ist jedoch weniger stark von der Temperatur abhängig. Hinzu kommt, dass der tropische Adlerfarn in der Region mit 2 Arten vertreten ist. Eine davon kommt hauptsächlich im Hochland vor. Der Klimagradient im Höhentransekt beeinflusst also die Konkurrenz zwischen Weidegras und Unkraut. In einem umfassenden Weidemanagement-Experiment, an dem auch die Landwirte mitwirken, soll deshalb die Eignung von Setaria-Monokulturen für die Rehabilitation von Weiden untersucht werden. 4. Ein spezielles Problem stellt der hohe Gehalt von Oxalat in den Setaria-Blättern dar, der bei ausschließlicher Diät zu Calciummangel-Erkrankungen beim Weidevieh führen kann. In einem zusammen mit einem Team der UTPL durchgeführten Topfexperiment sollen deshalb Futterqualität und Toxizität einer auf Setaria basierenden Diät ermittelt werden.Neben Experimentalflächen sollen auch Flächen für Demonstrationen angelegt werden, auf denen Workshops stattfinden, um die ansässigen Landwirte zur Übernahme der gezeigten Methoden zu motivieren.
DFG Programme Research Grants (Transfer Project)
Participating Person Professorin Dr. Renate Scheibe
Ehemalige Antragstellerin Dr. Kristin Roos, until 4/2014
 
 

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