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Untersuchung zur Stratigraphie und Chronologie des Asklepieions von Kos

Fachliche Zuordnung Klassische, Provinzialrömische, Christliche und Islamische Archäologie
Förderung Förderung von 2012 bis 2016
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 225930298
 
Im Rahmen des geplanten Projekts sollen Probleme der Geschichte antiker Architektur und der spätklassischen - frühhellenistischen Stadtgeschichte untersucht werden. Dazu sollen im Zentrum des Asklepieions auf der mittleren Terrasse gezielte Sondagen und Schnitte durchgeführt werden. Mit dem geplanten Projekt sollen die schon 2010 und 2011 im Rahmen des SPG 1209 „Die hellenistische Polis als Lebensform. Urbane Strukturen und bürgerliche Identität zwischen Tradition und Wandel“ erzielten Ergebnisse erweitert und vertieft werden.In allen Handbüchern zur Geschichte der antiken Architektur wird das Asklepieion von Kos als Markstein der Entwicklung griechischer Heiligtumsanlagen zu axial ausgerichteten Architekturensembles dargestellt. Bisher ist die Datierung der Gründung, des Ausbaus und der Entwicklung des Asklepieions durch keinerlei stratigraphische Anhaltspunkte gesichert. Es fehlen alle Aufzeichnungen des Ausgräbers Rudolf Herzogs zu seinen Grabungen der Jahre 1900, 1902-1904 ebenso wie die der in den Jahren 1937 und 1938 dort tätigen italienischen Archäologen. Nur durch gezielte Schnitte in bisher noch unberührten Arealen kann diese Kenntnislücke geschlossen werden.Über diesen begrenzten topographischen Rahmen und die architekturgeschichtliche Bedeutung einer Datierung des Asklepieions hinaus liefert das geplante Projekt ein wichtiges Indiz zur Geschichte der antiken Polis Kos. Als externes, durch Kultprozessionen mit der Polis verknüpftes Heiligtum spielt es bei und nach der Neugründung der Stadt im Jahre 366 v. Chr. eine wichtige Rolle. Die Datierung der Anfänge dieses Heiligtums soll klären, ob hier schon eine ältere Sakralanlage in die Strukturen der neuen Polis eingebunden wurde, oder, ob im Rahmen der Neugründung der Stadt Kos ein externes Heiligtum entstand. Zu den Berühmtheiten des antiken Kos zählt Hippokrates, der dort zwischen 460 und 370 v. Chr. - also vor der Neugründung der Polis - eine Ärzteschule gründete. Da bisher alle freigelegten Bauwerke des Asklepieions in das letzte Viertel des 4. und den Beginn des 3. Jh. v. Chr. datieren, ist ein Verknüpfung des Heiligtums mit Hippokrates und seiner Ärzteschule offen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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