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Interaction II: Aufmerksamkeits- und Diagnoseprozesse von Lehrpersonen bei der Wahrnehmung kognitiver und motivational-affektiver Schülermerkmale

Antragstellerin Professorin Dr. Tina Seidel
Fachliche Zuordnung Allgemeines und fachbezogenes Lehren und Lernen
Förderung Förderung von 2012 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 225239286
 
Das beantragte Fortsetzungsprojekt zielt darauf ab, Aufmerksamkeitsprozesse von Lehrpersonen im Vorfeld der einleitenden Handlungen für verbale Interaktionen mit Schülern tiefergehend zu analysieren. Dazu wird die Methodologie des Eye Movement Tracking (EMT) angewandt und die bisherige EMT-Forschung systematisch um Informationen zu individuellen Lernermerkmalen erweitert. Es werden zwei Fragestellungen verfolgt: (1) Lassen sich die bislang unter Laborbedingungen festgestellten Befunde zu Experten-Novizen Unterschieden in den Blickbewegungsmustern von Lehrpersonen unter Hinzunahme von Informationen über Lernermerkmale replizieren? (2) Wie verteilen sich Aufmerksamkeitsprozesse auf Schüler mit unterschiedlichen Lernermerkmalen im Prozess des eigenen Unterrichtens in einer Schulklasse? Wie verteilen sich einleitende Handlungen von Lehrpersonen auf Schüler mit unterschiedlichen Merkmalen und wie hängen diese mit den Blickbewegungsmustern zusammen? Welche Rolle spielen Lehrerkompetenzen für die Erklärung von Unterschieden in Aufmerksamkeitsprozessen und nachfolgenden Handlungsweisen mit Schülern? Für die Prüfung des ersten Fragestellungsbereichs erfolgt die Umsetzung einer Laborstudie mit stationärem EMT und einer Stichprobe von N=30 Experten und N=30 Novizen. Die zweite Studie wendet mobiles EMT im Feld an und untersucht N=20 Lehrpersonen mit ihren Klassen im Gymnasialunterricht. Die Studie liefert wichtige Kenntnisse zum Zusammenspiel zwischen Aufmerksamkeitsprozessen und Lehrerhandlungen mit Bezug zur Gleichverteilung auf Schüler mit unterschiedlichen Lernermerkmalen. Sie siedelt sich im Schnittfeld zwischen Unterrichtsforschung, Lehrerforschung zu Diagnosekompetenzen und EMT Prozessanalysen an. Aufbauend auf die Forschungserkenntnisse können differenzierte Interventionen zur Optimierung von Aufmerksamkeitsprozessen und diagnostischen Entscheidungen von Lehrkräften implementiert werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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