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Dynamische Aspekte von Offshoring

Fachliche Zuordnung Wirtschaftspolitik, Angewandte Volkswirtschaftslehre
Förderung Förderung von 2012 bis 2016
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 222028196
 
Erstellungsjahr 2017

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Globale Wertschöpfungsketten und die grenzüberschreitende Produktionsfragmentierung sind ein zunehmend diskutiertes Phänomen, sowohl in der wissenschaftlichen Gemeinschaft, wie auch in der Wirtschaftspolitik. Über die vergangenen Jahrzehnte wurden theoretische Modelle entwickelt, die zunächst das Phänomen des Offshorings und dessen Wirkungen näher beleuchten. Kennzeichnend für die existierende Literatur ist die statische Modellierung. Wichtige dynamische Aspekte, die mit Offshoring einhergehen können, sind bislang in der relevanten Literatur nicht analysiert worden. Dieses Projekt hat mit mehreren theoretischen und empirischen Arbeiten erheblich zu dieser Literatur beigetragen. Dabei wurden zwei grundlegend neue dynamische Modelle entwickelt, die sich mit der Wirkung von Offshoring insbesondere auf die Humankapitalbildung beschäftigen. Ferner wurden zwei theoretische Modelle konzipiert, die es erlauben, Offshoring unter Unsicherheit zu analysieren. In einer Zeit, in der grenzüberschreitende Investitionen zunehmend mit politischen und unternehmerischen Risiken konfrontiert sind, ist die Wirkung von Unsicherheit auf Offshoring und die damit einhergehenden wirtschaftlichen Aspekte von besonderem Interesse. Das Projekt hat ferner wirtschaftspolitische Fragestellungen adressiert, die in den letzten Jahren im Zusammenhang mit Offshoring zum Teil kontrovers diskutiert wurden. Dazu zählt die Gestaltung und Wirkung von internationalen Investitionsschutz-, Zoll- und Freihandelsabkommen, die unmittelbar auf die Offshoring-Entscheidung von Unternehmen Einfluss haben können. Folgende Kernfragen wurden in dem Projekt konkret adressiert und analysiert: Welche Wirkung hat das Imitationsrisiko auf die Offshoring-Entscheidung von Firmen und in der Folge auf Löhne und Beschäftigung in den betroffenen Ländern? - Wie können Urheberrechte die Innovationstätigkeit von multinationalen Unternehmen beeinflussen, wenn die Produktion von finalen Gütern mit grenzüberschreitenden Netzwerken umgesetzt wird? - Welche Lohn und Beschäftigungseffekte gehen mit Offshoring einher, wenn Nachfrageunsicherheit besteht? - Wie wirkt sich Unsicherheit auf Offshoring-Intensitäten aus? - Reduzieren Finanzmarktrisiken in Offshore-Destinationen die Lohnkostenvorteile? - Wie können handels- und investitionspolitische Instrumente Unsicherheit kompensieren und Offshoring fördern? Zusammenfassend können wir festhalten, dass das Forschungsvorhaben zu einem besseren Verständnis von unterschiedlichen dynamischen Aspekten von Offshoring beiträgt. Die erweiterte Verfügbarkeit von dynamischen Modellen, die zudem Unsicherheit modellieren lassen, erlauben eine umfassendere Abbildung ökonomischer Effekte, die mit Offshoring einhergehen. Neben den neuen methodischen und inhaltlichen Arbeiten hat das Projekt die Basis dafür erweitert, mit Dynamik und Unsicherheit verbundene Fragestellungen auch empirisch zu analysieren. Ferner tragen die wirtschaftspolitischen Beiträge des Projektes zu einem besseren Verständnis der untersuchten Fragestellungen auch in der Politik und Gesellschaft bei.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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