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Zum Einfluss von Seltenheit auf Zusammenhangsurteile - Implikationen für die Entstehung von Vorurteilen und für Bayesianische Modelle menschlicher Urteile

Fachliche Zuordnung Sozialpsychologie und Arbeits- und Organisationspsychologie
Förderung Förderung von 2012 bis 2013
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 222017720
 
Zusammenhänge richtig zu erkennen erlaubt kausale Erklärungen zu entwickeln und die Zukunft vorherzusagen. Allerdings weichen Zusammenhangsurteile von Menschen konsistent von Zusammenhängen ab, wie sie statistisch beschrieben werden. Forschung zu Zusammenhangsurteilen zeigt, dass Urteile vor allem von der Anwesenheit von Aspekten getrieben werden, während statistische Zusammenhangsmaße gleichermaßen deren Abwesenheit berücksichtigen. Zum Beispiel haben bei der Einschätzung, wie hoch der Zusammenhang zwischen Stress und Migräne ist, die Tage mit Stress und Migräne (Aspekte anwesend) ein größeres Gewicht als die Tage ohne Stress oder Migräne (Aspekte abwesend). Gleichzeitig haben seltene Aspekte einen stärkeren Einfluss auf (stereotype) Zusammenhangsurteile als häufige Aspekte. Im vorliegenden Antrag wird untersucht ob die Wahrnehmung von Seltenheit auch den unterschiedlichen Einfluss von an- und abwesenden Aspekten erklären kann.In vier Experimenten und einer Metaanalyse soll der Einfluss von zwei Hinweisreizen für wahrgenommene Seltenheit untersucht werden: linguistische Quantoren wie „selten“ und „häufig“, und die Art von Aspekten, d.h. ob ein Aspekt als „Feature“ (an-/abwesend) oder als Dimension (in wechselnden Ausprägungen immer anwesend) wahrgenommen wird. Dabei wird die Hypothese getestet, dass die Anwesenheit eines Features als seltener wahrgenommen wird als dessen Abwesenheit und deshalb Zusammenhangsurteile stärker beeinflusst.Sollten Hinweisreize für Seltenheit Zusammenhangsurteile beeinflussen, hätte das wichtige theoretische und praktische Implikationen. Der Einfluss von Seltenheit leitet sich direkt aus einem bayesianischen Ansatz für Zusammenhangsurteile ab. So wären Zusammenhangsurteile durch bayesianische Statistik besser beschrieben als durch andere normative Modelle. Praktisch würde Kommunikation über sozialen Minoritäten die auf Hinweisreize für Seltenheit verzichtet die Wahrscheinlichkeit für die Entstehung von Vorurteilen reduzieren.
DFG-Verfahren Forschungsstipendien
Internationaler Bezug Großbritannien
 
 

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