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Mittelassyrische Grammatik
Antragsteller
Professor Dr. Michael P. Streck
Fachliche Zuordnung
Ägyptische und Vorderasiatische Altertumswissenschaften
Förderung
Förderung von 2012 bis 2015
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 222009615
Ziel des Projektes ist eine grammatische Beschreibung des mittelassyrischen Dialektes des Akkadischen (Babylonisch-Assyrischen). Die letzte Monographie zum Thema von Mayer (1971) stützte sich auf 750 Texte vor allem aus dem Kernland des mittelassyrischen Reichs. Seitdem ist das Korpus auf über 3000 Texte angewachsen. Viele der neuen Texte stammen zudem aus Archiven aus der Peripherie des mittelassyrischen Reichs: Dur-Katlimmu, Tall Sabiy Abyad, Tall Huera, Tall Billa, Tall Alli, Tall Fahariya, Tall Rimah, Tall Fray und Giricano. Eine neue Grammatik des Mittelassyrischen kann daher heute die Sprache viel detallierter beschreiben und zugleich die chronologische Entwicklung der Sprache während ihrer 400jährigen Bezeugung ebenso wie dialektale Differenzen innerhalb des Korpus herausarbeiten. Zwei weitere Ziele des Projektes sind die Beschreibung der Position des Mittelassyrischen in der Entwicklung vom Alt- zum Neuassyrischen und die Analyse der Einflüsse von Kontaktprachen (Mittelbabylonisch, Hurritisch), die sich besonders in den peripheren Archiven zeigen.Das Projekt ist eingebettet in eine gemeinsame Initiative des Instituts für Altorientalistik der Freien Universität Berlin und des Altorientalischen Instituts der Universität Leipzig mit dem provisorischen Titel „Mittelassyrische Forschungen in Berlin und Leipzig“. Ziel dieser von E. Cancik-Kirschbaum und M. P. Streck geleiteten Initiative ist die Schaffung wichtiger Referenzwerke zur Erschließung des mittelassyrischen Textkorpus. Die gemeinsame Forschungsbasis ist eine bereits vorhandene, kontinuierlich ausgebaute Datenbank des Mittelassyrischen Textkorpus. Das Projekt Mittelassyrische Grammatik besitzt vollen Zugang zu dieser Datenbank und trägt seinerseits zu ihr bei. Damit stellt die Datenbank ein wichtiges Arbeitsmittel des Projektes dar.Das Mittelassyrische Textkorpus, das dem Projekt zugrundeliegt, kann in drei Textgattungen eingeteilt werden:a) Gesetze und Dekreteb) Briefec) Rechts- und WirtschaftsurkundenDie Grammatik wird aus fünf Teilen bestehen:a) Orthographieb) Phonologiec) Morphologie und Morphosyntaxd) Satzsyntaxe) Die Position des Mittelassyrischen in der Geschichte der akkadischen Sprache (einschließlich der Beschreibung der Einflüsse von Kontaktsprachen) Die Analysemethoden und Terminologie folgen anerkannten Methoden der traditionellen und neueren Altorientalischen Philologie und Semitistik.Das Dreijahresprojekt besitzt eine modulare Struktur. Jedes Modul konzentriert sich auf ein Textgenre und ein Grammatikkapitel. Diese Struktur ermöglicht es, bereits nach kürzerern Zeitabschnitten kohärente Ergebnisse vorzulegen. Die verschiedenen Module werden am Ende zusammen als Monographie publiziert werden.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Beteiligte Person
Professorin Dr. Eva Cancik-Kirschbaum