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Das Handeln lokaler Akteure im Zeichen gesellschaftlicher Transformation - Wahrnehmungen, Interpretationen und Problemlösungsstrategien im Kontext von HIV / AIDS. Eine Studie in urbanen und semiurbanen Räumen in Äthiopien
Antragstellerin
Professorin Dr. Sabine Tröger
Fachliche Zuordnung
Humangeographie
Förderung
Förderung von 2006 bis 2010
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 22197472
Das Forschungsvorhaben zielt auf nähere Einsichten in das Zusammenwirken von Prozessen gesellschaftlicher Transformation mit tradierten und ethnisch legitimierten Konzepten und Ausdrucksformen von Gesellschaftlichkeit im Gefährdungskontext HIV/AIDS. Der regionale Fokus ist Äthiopien, ein Land, das gegenwärtig noch zu den so bezeichneten ¿Niedrig-Prävalenzländem unter Bezugnahme auf nationale Durchschnittswerte der Infektionsraten zählt. Bei regional-differenzierter Betrachtung und auch unter Berücksichtigung der absoluten Infektionszahlen muss dieser Eindruck jedoch revidiert und von einer hohen Gefährdung der Menschen ausgegangen werden, die sich konzentrisch von den urbanen bis semiurbanen in die peripheren Regionen des Landes ausbreiten wird. Das Szenario erscheint besonders bedrohlich, da es bisher kaum einschlägige Forschungsergebnisse zur Unterstützung einer noch rechtzeitigen Intervention gibt. Das vorgeschlagene Forschungsprojekt soll hier einen Beitrag zur Problemlösung leisten. Es wird die gesellschaftlich geprägten Wahrnehmungs- und Interpretationsmuster HIV/AIDS bei unterschiedlichen Akteursgruppen sowie das daraus folgende Handeln zur Problemminderung beobachten und vor dem Hintergrund der spezifischen Verbreitungsbedingungen des Virus bewerten. Ein besonderes Augenmerk wird auf der Interpretation des Handelns im Kontext der Prozesse gesellschaftlicher Transformation in Äthiopien liegen. An dieser Stelle gewinnt das Vorhaben eine exemplarische Relevanz sowohl im Zusammenhang des einschlägigen wissenschaftlichen Diskurses als auch im regionalen Vergleich mit Umbruchsprozessen in Nachbarländern und im Gesamtkontext Afrika.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen