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Auf der Spur der ersten giftigen Krebse: Transkriptom Analyse von Giftdrüsen der Remipedia (Crustacea)

Fachliche Zuordnung Evolution, Anthropologie
Förderung Förderung von 2012 bis 2014
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 220551938
 
Gifttiere leben weltweit in verschiedensten aquatischen und terrestrischen Habitaten. Die weitverbreitete, konvergente Evolution von Giften zeigt die Bedeutung der Gifte als Schlüssel zur ökologischen Adaption. “Venomics” - die Wissenschaft der Gifte - befindet sich noch am Anfang ihrer Entwicklung da bisher nur wenige umfassende Studien zur Komplexität und Zusammensetzung von Giften ausgewählter Tierarten existieren. Um ein vollständigeres und fundamentaleres Verständnis von Giften und Gifttieren zu gewinnen, ist eine breite und tiefer gehende Erforschung notwendig. Eine logische Konsequenz ist die Untersuchung von Arten, die bisher im Verdacht stehen Gifte zu besitzen und von Arten die phylogenetisch weiter entfernt sind von bekannten giftigen Tierarten. Vor diesem Hintergrund sind Krebse der Remipedia außerordentlich interessant und vielversprechend, da von den Crustacea als einzige der vier Gruppen innerhalb der Euarthropoda keine giftigen Arten bekannt sind. Insbesondere neue Studien zeigen, dass Remipedia die mögliche Schwestergruppe der Hexapoda darstellen und somit das Konzept der Pancrustacea anstelle des klassischen Tracheata (= Atelocerata) Konzeptes unterstützt wird. Die spezifischen Fragen und der generelle Ansatz in diesem Projekt sind: 1) Welche Proteine aus welchen Toxinfamilien werden in den vermuteten Giftdrüsen der Remipedia exprimiert? 2) Wie ist die Komposition des Remipedengiftes vergleichbar mit der Komposition der Gifte anderer Arthropoda und Nicht-Arthropoda? Diese Fragen werden geklärt indem Next Generation Sequenzierung angewandt wird, um ein erstes Giftdrüsentranskriptom und Giftrüsenproteinprofil von Crustacea zu erstellen. Das resultierende Datenset stellt eine bis dato einmalige und neue Quelle in „Venomics“ dar, um Gifte vergleichend zu analysieren.
DFG-Verfahren Forschungsstipendien
Internationaler Bezug Großbritannien
Gastgeber Dr. Ronald Jenner
 
 

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