Project Details
Routen und Inhalte globaler Kommunikation und In-Transit-Sein an Bord von interkontinental verkehrenden Dampfschiffen im später 19. Jahrhundert
Applicant
Professor Dr. Roland Wenzlhuemer
Subject Area
Modern and Contemporary History
Term
from 2012 to 2016
Project identifier
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 218474647
Während der Förderzeit plant der Antragsteller, Fragestellungen aus zwei verschiedenen Themenkomplexen nachzugehen.a) In aller Kürze: Telegrammkorpora als historische Quellen (ca. 30% der Arbeitszeit)Ab Mitte des 19. Jahrhunderts begann sich ein globales Telegrafennetzwerk zu entwickeln entlang dessen Verbindungen dematerialisierte Informationen mit beeindruckender Geschwindigkeit ausgetauscht werden konnten. Durch die Enkodierung von Informationen in elektrische Impulse beendete die Telegrafie die Einheit von Transport und Kommunikation und definierte dadurch auch das Verhältnis von Kommunikation, Raum und Zeit neu. Während sich die strukturellen Bedingungen dieses Netzwerkes einigermaßen nachzeichnen lassen, ist bisher wenig Systematisches über den eigentlichen Inhalt von Telegrammen im späten 19. Jahrhundert bekannt. Dieses Forschungsvorhaben will anhand der Arbeit an größeren, repräsentativen Telegrammkorpora diese Lücke füllen.b) In Transit: Passagierschiffe als Handlungs- und Erfahrungsräume im späten 19.Jahrhundert (ca. 70% der Arbeitszeit)Ebenfalls ab Mitte des 19. Jahrhunderts entwickelte sich auch ein anderes globales Netzwerk. Eine immer größer werdende Anzahl an auf festen Routen verkehrenden Dampfschiffen durchquerte die Weltmeere und verband die Kontinente. Die Reise an Bord solcher Schiffe dauerte je nach Strecke manchmal Wochen oder auch Monate. Während dieser Zeit teilten Besatzung und Passagiere einen engen, vom Rest der Welt abgekoppelten Raum. Anhand einer bisher nicht beachteten historischen Quelle – der Schiffszeitung – will dieses Projekt beleuchten, inwieweit das In-Transit-Sein an Bord solcher Schiffe für die Passagiere zur prägenden Erfahrung hinsichtlich ihrer Rolle als globalhistorische Akteure wurde.
DFG Programme
Research Grants