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Freiräume, Sozialdienste und Gleichstellung. Neue Frauenbewegungen und Wertewandel in der katholischen Provinz in den 1970er bis 1990er Jahren

Fachliche Zuordnung Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung Förderung von 2012 bis 2016
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 217089459
 
Die Studie untersucht die Ausbreitung von Werthaltungen, Institutionen und sozialen Milieus, welche seit den 1970er Jahren mit der Neuen Frauenbewegung und dem Feminismus verbunden waren, im Umfeld katholisch geprägter Stadtkulturen. Das Spektrum reicht von karitativ-christlicher Frauenarbeit, konfessionell nicht gebundener Familien- und Frauenberatung bis zur radikal-autonomen Gesellschaftskritik. Schwerpunkt der mikrogeschichtlichen Fallstudie ist die Entwicklung in der katholisch geprägten Stadt Trier. Es werden einerseits feministische Initiativen und Gruppen untersucht, die sich im Umfeld der vielfältigen, aber zahlenmäßig kleinen sozialen Bewegungen in der jungen Universitätsstadt entwickelten, andererseits Gegenbewegungen und Reaktionen der etablierten Institutionen in Kirchen, Parteien und Stadtverwaltung analysiert. Einen dritten Schwerpunkt stellt die Ausbreitung von Themen und Positionen der Frauenbewegung in den Themenfeldern und Arbeitsgebieten städtischer Sozial- und Kulturpolitik dar. Die Studie sucht nach den konkreten Verbindungen, die auf lokaler Ebene dafür sorgten, dass sich ehemals frauenbewegte Werthaltungen ausbreiteten und Netzwerke engagierter Frauen entstehen ließen. Mit Hilfe des mikrogeschichtlichen Ansatzes sollen die Verbreitungswege und Reichweite der konkreten Lebensformen und Verhaltensweisen der Neuen Frauenbewegung, aber auch Widerstände und Grenzen untersucht werden, die ihr in konservativ geprägten katholischen Städten gesetzt waren. Die Studie will auf diese Weise eine Brücke zwischen zwei aktuelle, parallele, aber getrennte Felder der Zeitgeschichtsforschung - zwischen Studien zum Wertewandel und den tiefgreifenden gesellschaftlichen Transformationsprozessen seit den 1970er Jahren sowie zum Forschungsfeld der Neuen sozialen Bewegungen und Milieus seit den 1960er Jahren - schlagen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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